Werdohl.

Viel ist nicht mehr übrig von der Inselimmobilie – lediglich eine Ecke steht noch. Seit zwei Monaten ist die Firma Lukassen aus Ahaus am Werk, um Platz für einen Neubau mit Edeka-Markt und weiteren Geschäften zu schaffen.

Zwei riesige Bagger dominieren die Baustelle: Während sich Vorarbeiter Gerhard Leuker mit der Betonschere durch das Gebäude frisst, sortiert sein Kollege die einzelnen Bauelemente. Mit einer speziellen Zange bricht der Bagger die Betonbrocken auf, um an die Eisenteile zu kommen. Diese werden dann ordentlich in Container verladen. Ein weiterer Behälter steht für das viele Styropor bereit – abgedeckt mit einer schwarzen Plane. „Ein Windstoß und das Zeug fliegt durch die Gegend“, erklärt Gerhard Leuker den Sinn der Abdeckung. „Das freut die Nachbarn ganz bestimmt nicht, wenn ihr Garten voller Styroporkugeln ist.“ Wasserkanonen mindern außerdem die Staubentwicklung, um die Anwohner zu entlasten.

Probleme habe es bisher keine gegeben, sagt er. Ein wenig knifflig werde nun aber das letzte Stück. „Wir müssen nun besonders vorsichtig arbeiten, weil dieser Teil des Gebäudes nah an der Straße steht“, meint der Maschinist und deutet auf einen Betonpfeiler neben ihm. „Wenn ich den erwische, bricht ein riesiges Stück zusammen, da muss ich schon aufpassen.“ Der Abrissprofi sieht darin aber kein großes Problem. Er ist seit 25 Jahren bei der Ahausener Firma beschäftigt und kann noch nicht einmal schätzen, wie viele Gebäude ihm und seinem Bagger im Laufe seiner Arbeitszeit bereits zum Opfer gefallen sind.

An die 2000 Tonnen Schutt haben die drei Arbeiter bisher abgetragen, schätzt Leuker. Ein Teil davon werde später in Form von Schotter als Grundlage für den Neubau genutzt. Außerdem können Privatleute den recycelten Schotter kaufen und für eigene Bauprojekte verwenden. In der kommenden Woche werde noch ein weiterer Bagger zur Baustelle an der Inselstraße gebracht: „Ein Mobilbagger auf Gummirädern soll dann die Außenwand abstützen“, erklärt Gerhard Leuker. „Das erleichtert uns die Arbeit, weil die Wände des Gebäudes aus einzelnen Platten bestehen und dadurch schnell instabil werden.“ Die Straße solle nicht gesperrt werden, lediglich die Abbiegespur müsse durch Zäune ein wenig versetzt werden.

Wenn der obere Teil des Gebäudes abgerissen ist, muss noch das Fundament abgetragen werden. Etwa einen Monat werden die Arbeiten noch andauern, schätzt Leuker.