Neuenrade.

Kein türkisches Fest ohne hervorragendes Essen: Der Duft frisch zubereiteter Köstlichkeiten legte sich am Wochenende über die Bahnhofstraße – am türkisch-islamischen Kulturzentrum in Neuenrade fand das Kermes-Gemeindefest statt. Was Bürgermeister Klaus Peter Sasse sofort positiv auffiel: „Von Jahr zu Jahr sieht man hier mehr deutsche Gesichter.“

Unter den Gästen fanden sich auch etliche politische Vertreter, die von der Gastfreundschaft sichtlich angetan waren. Neben den Kommunalpolitikern statteten auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag und die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Blask der Gemeinde einen Besuch ab.

Freitag lobte die Tatsache, dass im Umfeld der Mevlana-Moschee Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln zusammenkämen. Das sei der richtige Weg, Integration zu leben. Das Fest böte eine ideale Gelegenheit untereinander ins Gespräch zu kommen, Vorurteile abzubauen. Zusammen zu feiern sei schön, zusammen leben ebenfalls – eine Bereicherung der Gesellschaft. Die Bundestagsabgeordnete sprach bei dieser Gelegenheit ein aktuelles Diskussionsthema an: die doppelte Staatsbürgerschaft. Sie würde ihren deutschen Pass im Ausland auch nicht abgegeben und ihre Wurzeln damit verleugnen. Dementsprechend sei sie gewillt, sich weiterhin für die doppelte Staatsbürgerschaft stark zu machen, versprach Freitag.

Zwei Tage lang standen die Türen der Moschee allen Interessierten offen. Führungen durch die Moschee bildeten einen Teil des umfangreichen Programms, das sich im gleichen Maße an Kinder und Erwachsene richtete. Attraktive Hauptpreise im Rahmen der Tombola sorgten für einen guten Los-Umsatz. Die elfjährige Elvira Neumann freute sich am Samstag über einen neuen Fernseher, die Pilgerreise nach Mekka gewann tags drauf der Neuenrader Aris Imamoglu.