Werdohl.

Geschätzte 800 bis 1000 Menschen tummelten sich am Sonntagnachmittag auf dem Platz vor dem Schützenheim in Altenmühle. Das nunmehr 7. Kümbet-Fest in Werdohl zog erneut Gäste aus Nah und Fern an. So kamen beispielsweise auch Besucher aus den Niederlanden, Hamburg, Frankfurt, Wiesbaden und Stuttgart.

Der austragende Kulturverein Karadeniz Giresunlular Werdohl besteht aus rund 50 Mitgliedern, die aus der Region Giresun stammen. Giresun bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie Kirsche. Neben dem roten Obst wird dort vor allen Dingen die Haselnuss angebaut.

In dieser Region – am schwarzen Meer im Nordosten der Türkei gelegen, etwa 100 Kilometer von Trabzon entfernt – befindet sich auch das Alm-Plateau namens Kümbet. Beim gleichnamige Fest wird der Almauftrieb im Frühjahr gefeiert. Die Tradition dieses Volksfestes ist in der Heimat der Türken bereits mehrere Jahrhunderte alt. In Giresun wird über mehrere Tage hinweg gefeiert. Die Teilnehmer übernachten während dieser Zeit in Zelten. In Werdohl findet die Feier komprimiert an einem Tag statt. Die weit gereisten Teilnehmer übernachten indes bei ihren Freunden im Sauerland.

Beim 7. Kümbet-Fest in Werdohl wurde in diesem Jahr kein Fußball-Turnier ausgetragen. Das Fest war vom Sportplatz auf den Schützenplatz umgezogen. Deshalb kamen die Besucher wohl auch wenig später. Geboten wurde indes trotzdem viel.

Es wurde gegrillt, getrunken, gelacht und geklönt – wie bei einem großen Picknick. Dazu gab es Live-Musik. Zum einen spielte die Werdohler Gruppe Ikram. Darüber hinaus waren eigens Folklore-Musiker aus der Türkei angereist: Sänger Erdal Güvendi und Baransel spielte dazu die Kemençe, eine Art türkischer Geige.

Es handelt sich um eine Kastenhalslaute, die mit einem Bogen (im Türkischen der Keman, daher der Name des Instrumentes) gestrichen wird. Der Kasten, also der Resonanzkörper, ist tropfen- beziehungsweise birnenförmig. Schließlich bot die Mädchen-Truppe von Karadeniz Giresunular Werdohl eine Tanz-Performance.

Zum Schluss wurde noch der Almkönig gewählt. Dieser Ehrentitel gebührt traditionell demjenigen, der beim Fest die höchste Summe für die Armen der Region spendet.