Lünen. Am heutigen Donnerstag beginnt der Prozess gegen einen 46-Jährigen aus Lünen vor dem Landgericht Dortmund. Dort wurde wegen Überlastung zuletzt extra eine zweite Schwurgerichts-Kammer bestimmt. Dem Mann wird vorgeworfen, seinen Bekannten mit einem Messerstich in den Hals umgebracht zu haben.
Knapp sechs Monate nach dem Fund einer Männerleiche in Horstmar beginnt am heutigen Donnerstag (25. April) vor dem Dortmunder Landgericht der Prozess. Ein 46-jähriger Mann muss sich wegen Totschlags verantworten. Ihm wird vorgeworfen, seinen Bekannten mit einem Messerstich in den Hals umgebracht zu haben.
Es war in den frühen Morgenstunden des 5. November 2012, als Anwohner an der Niederadener Straße in Horstmar eine grausige Entdeckung machten. Vor den Mülltonnen eines Mehrparteienhauses lag die Leiche eines 49-jährigen Mannes. Dass für das Opfer jede Hilfe zu spät kam, war jedem damals schnell klar.
Bis zur Aufklärung des Falles dauerte es nur wenige Stunden. Dann stand fest: Der jetzt angeklagte 46-Jährige hatte zuletzt Kontakt mit dem Verstorbenen gehabt. Schon in seiner ersten Vernehmung soll der Lüner dann auch zugegeben haben, dass er das spätere Opfer um Geld gebeten habe. Als der andere Mann dies abgelehnt habe, sei er ausgerastet und habe im Streit mit einem Küchenmesser zugestochen.
Dortmunder Schwurgericht zurzeit völlig überlastet
Der Horstmarer Fall ist eines von zahlreichen Tötungsdelikten, die derzeit das Dortmunder Landgericht beschäftigen. Weil die eigentlich zuständige Schwurgerichts-Kammer mit den vielen laufenden Verfahren völlig überlastet ist, wurde zuletzt extra eine zweite Schwurgerichts-Kammer bestimmt. Dieses "Hilfsschwurgericht" verhandelt nun auch über den Totschlag von der Niederadener Straße.
Um die nötigen Fristen zu wahren, beginnt die Verhandlung am Donnerstag. Nach Angaben eines Gerichtssprechers sind weitere Verhandlungstage bisher nicht anberaumt worden.