Halver.

Wenn ein Lehrer länger krank ist, kommt ein Vertretungslehrer. So war das bislang. Doch das Land Nordrhein-Westfalen hat jetzt die so genannten „flexiblen Mittel“ für Vertretungsunterricht um die Hälfte gekürzt. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisiert das heftig – ein erhöhter Unterrichtsausfall sei damit programmiert. Und tatsächlich stellt das auch die Halveraner Schulen vor Probleme.

An der Lindenhofschule sollte zum Beispiel eine Vertretungslehrerin eingestellt werden. Doch Schulleiterin Beate Segieth musste ihr wieder absagen. „Durch die gekürzten Mittel reicht das Budget dafür nicht aus“, sagt sie auf Anfrage unserer Zeitung. Die Lindenhofschule treffe es derzeit zwar nicht ganz so hart, auf Dauer hofft Segieth aber auf Besserung. Sie sagt ganz deutlich: „Die Folge wäre dann Unterrichtsausfall. Die Leidtragenden sind die Schüler und Eltern.“ Als Lehrer „dürfe“ man ja quasi nicht mehr krank werden.

„Dann müsste man noch mal überlegen und Wege finden.“

Auch Friedhelm Schröder, Leiter der Realschule, sagt, dass diese Entscheidung zu Lasten der Schüler gehe. „Langfristig bringt uns das Probleme. Wir bedauern diese Kürzungen.“ Vieles werde derzeit ohnehin schon durch Mehrarbeit der Lehrer kompensiert. Er räumt auch mit einem Vorurteil auf: „Auch wenn man als Lehrer öfter Ferien hat. Untersuchungen ergaben, dass viele auf ein Wochenpensum von 50 statt der vorgeschriebenen 39 Stunden kommen.“ Letztlich sei die Kürzung ein Problem der Bezirksregierung.

Die sieht das offenbar anders. Auf Anfrage unserer Zeitung sagte Pressesprecherin Sabine Kneer: „Dass Halveraner Schulen Probleme haben oder bekommen könnten, sehen wir derzeit nicht.“ Man gehe in Arnsberg davon aus, dass der derzeit angezeigte Bedarf gedeckt werden kann. Doch das Jahr ist noch lang – und was bei noch entstehenden Engpässen gemacht wird, darauf hat Kneer keine Antwort. „Dann müsste man noch mal überlegen und Wege finden.“