Halver.
„Der Patient ist der Dirigent und die Pflegekräfte bilden das Orchester.“ Mit diesem Bild verdeutlichte Ute Gall, Pflegedienstleiterin, Trauerbegleiterin und zertifizierte Kursleiterin Palliative Care, worum es dem Verein „Die Arche“ in Lüdenscheid geht: Menschen in ihrer letzten Lebensphase Lebensqualität zu vermitteln.
Die Katholische, die Evangelische Kirchengemeinde sowie die Freie evangelische Gemeinde Halver haben sich zusammengeschlossen und gemeinsam mit der „Arche“ den „Ökumenischen Hospizdienst Halver“ gegründet. Zum Informationstreffen im Pfarrer-Neunzig Haus begrüßte Pfarrer Claus Optenhöfel am Montagabend mehr als 30 Zuhörer. „Es soll ein Dienst an jedem Menschen werden, der dies in Anspruch nehmen möchte“, sagte er.
Mit dem ehrenamtlichen ambulanten Hospizdienst könne vielen Sterbenden ein letzter Wunsch erfüllt werden, nämlich diese letzte Lebensphase zu Hause zu verbringen. Aus medizinischer Sicht geht es in dieser Phase nicht um Heilung, sondern darum, Schmerzen zu lindern. Den behandelnden Ärzten steht dabei der palliativmedizinische Konsiliardienst zur Seite. Dessen Vorsitzender für den Raum Lüdenscheid-Olpe, Dr. Reimer Böhm, sagte: „Während vor einigen Jahren etwa 50 Prozent der Patienten zu Hause betreut werden konnten, sind es inzwischen circa 90 Prozent.“
Regelmäßiger Austausch untereinander
Wichtigste Eigenschaft, die ehrenamtliche Hospizmitarbeiter mitbringen sollten, ist Ute Gall zufolge, zuhören zu können. Im Rahmen einer Weiterbildung, die 86 Unterrichtseinheiten umfasst, lernen die angehenden Mitarbeiter im Hospizdienst, zum Teil sehr krisenhafte Situationen auszuhalten. In dem Kurs, den Gall gemeinsam mit dem Theologen und Trauerbegleiter Matthias Bluhm leitet, nähern sich die Teilnehmer zunächst der eigenen Motivation an.
Weitere Inhalte sind „Begegnen – Berühren – Selbsterfahrung“, „Wahrnehmung des eigenen Umgangs mit Sterben, Tod und Trauer“ und „Kommunikation und Gesprächsführung“. Den Abschluss des Kurses bildet ein Praktikum. Die ehrenamtlich tätigen Hospizdienstler kümmern sich auch intensiv um die Angehörigen. Und es findet regelmäßig ein Erfahrungsaustausch untereinander statt.
Weitere Infos unter der Rufnummer 0 23 51/ 90 52 90.