Halver.

Der Weg in den Tod ist oft einsam. Und er führt Angehörige an ihre Grenzen. Mitarbeiter von Hospizdiensten leisten hierbei professionelle Unterstützung. Doch ein entsprechendes unabhängiges Angebot gab es in Halver lange Zeit nicht. Das soll sich nun ändern.

Sieben Träger haben sich zusammengefunden, um den „Ökumenischen Hospizdienst Halver“ ins Leben zu rufen. Beteiligt sind zum einen die Gemeinden (Evangelische und Katholische Kirchengemeinde Halver und die Freien evangelischen Gemeinden Halver und Bever), zum anderen stationäre und ambulante Pflegedienste (Diakoniestation Halver-Schalksmühle, Seniorenzentrum Bethanien, Haus Waldfrieden). Auch der Verein „Die Arche Lüdenscheid“ ist dabei – und ihm kommt eine besondere Rolle zu, verfügt er doch über neunjährige Erfahrung im Bereich der Hospizarbeit: Die erste Vorsitzende Ute Gall soll das Angebot künftig koordinieren.

Welches „Hospizteam“ letztlich koordiniert wird, steht jedoch noch nicht fest: Gesucht werden ehrenamtliche Helfer. Ein Informationsabend findet am kommenden Montag, 15. April, ab 19.30 Uhr im Pfarrer-Neunzig-Haus statt.

Bereichernde Erfahrungen

Dass die Begleitung Sterbender und deren Angehöriger nicht einfach ist, wissen alle Beteiligten. Und doch hoffen die Träger des Hospizdienstes auf etwa 15 Frauen und Männer, die sich mindestens einmal pro Woche ehrenamtlich engagieren. Dabei soll kein Helfer unvorbereitet zu den Betroffenen geschickt werden: Bis zum ersten Hospizeinsatz müssen sie 100 Unterrichtsstunden absolvieren. So rechnet Ute Gall auch erst für Anfang des kommenden Jahres mit dem tatsächlichen Start des Dienstes. „Wenn sich jetzt genug finden, könnten wir sofort mit der Ausbildung beginnen“, sagt Gall, die davon überzeugt ist, dass das Seminar nicht nur den Betreuten, sondern auch den Betreuern zugute kommt.

Das meinen auch Pfarrer Martin Pogorzelski von der Evangelischen Kirchengemeinde Halver und Pastor Gerhard Mosner vom Seniorenzentrum Bethanien: Die Erfahrungen, die die angehenden Hospizhelfer in der Ausbildung sammeln, seien bei vielen anderen Lebensbereichen anwendbar und allgemein bereichernd. Und: Nicht jeder traut sich die Begleitung Sterbender zu, doch jene, die es tun, „erlebten diese Erfahrung als bereichernd“, sagt Sabine Kramer vom Begleitenden Dienst des Seniorenzentrums Bethanien. Und so hofft sie, auch den derzeit bereits aktiven Ehrenamtlern mit der Ausbildung „etwas an die Hand“ geben zu können.