Werdohl.

Die Maschinen brummen, es riecht nach Öl und auf großen Wagen werden meterlange Eisenstangen durch die Fertigungshalle transportiert. Diese Arbeitsplätze in den Produktionsstätten der Firma Stauff im Ehrenfeld scheinen eher etwas für Männer zu sein. Das aber sieht Kim Alina Gimmler ganz anders. Die 15-jährige Schülerin der Albert-Einstein-Gesamtschule (AEG) absolviert zur Zeit in der Dreherei ihr zweiwöchiges Schulpraktikum.

„Es ist das erste Mädchen, das hier in der Produktion arbeitet“, weiß Gerhard Friese. Der Fertigungsleiter der Firma Stauff freut sich über die tatkräftige Unterstützung und weiß aber, dass auch Frauen in der einstigen Männerdomäne gut zurecht kommen. „Das Rollenbild hat sich ja zum Glück in der vergangenen Zeit etwas verändert“, schmunzelt Friese. Auch Lehrerin Brigit Schmidt interessiert sich für das Wohl ihrer Schülerin und stattete ihr am gestrigen Dienstag einen Besuch ab.

Tatkräftige Unterstützung

„Mein Bruder Kevin brachte mich auf die Idee, mich bei der Firma Stauff um ein Praktikum zu bewerben“, erzählt die Schülerin. Der macht dort seine Ausbildung und erzählte seiner Schwester von seiner interessanten Arbeit als Zerspanungsmechaniker.

Bei ihrer Arbeit an den sogenannten Ein- und Mehrspindeldrehautomaten wird sie von Christof Otte unterstützt. Der Mitarbeiter der Dreherei, der zudem für die Ausbildung der jungen Kräfte zuständig ist, zeigt Kim Alina, wie die Maschinen eingerichtet, gerüstet und bedient werden müssen.

Fit für die Arbeitswelt

„Mir macht die Arbeit Spaß, aber als einziges Mädchen ist es hier schon echt komisch“, so die Neuntklässlerin. Ob sie in diesem Bereich nach der zehnten Klasse eine Ausbildung beginnen möchte, weiß sie aber noch nicht.

Die Albert-Einstein-Gesamtschule unterstützt ihre Schüler bei der Berufswahl. Das zweiwöchige Betriebspraktikum in der neunten Klasse suchen sich die Schüler selbst aus und bereiten sich im Unterricht darauf vor. Bewerbungen schreiben und Lebensläufe verfassen – die Schülerinnen und Schüler sollen fit sein, wenn sie in die Arbeitswelt eintreten, erklärte die Lehrerin Birgit Schmidt.