Harare. In einer Volksabstimmung entscheiden die Bürger Simbabwes über eine neue Verfassung für den südafrikanischen Binnenstaat. Machthaber Mugabes Partei Zanu sowie die rivalisierende Bewegung für demokratischen Wandel MDC unterstützen das Referendum. Der Andrang vor den Wahllokalen ist überschaubar.

In Simbabwe ist die Volksabstimmung über eine neue Verfassung nur schleppend angelaufen. Journalisten machten vor den Wahllokalen am Samstag nur wenig Andrang aus. Das Referendum entscheidet darüber, ob die Macht des Präsidenten beschnitten wird. Es soll außerdem den Weg für Parlamentswahlen ebnen. Beobachter gingen davon aus, dass sich die Mehrheit der Wahlberechtigten für die neue Verfassung ausspricht. Die Wahllokale sollten um 18.00 Uhr (MEZ) schließen. Mit dem Ergebnis wurde innerhalb von fünf Tagen, möglicherweise aber auch früher gerechnet.

Der Marxist Robert Mugabe regiert das verarmte Land im Süden Afrikas seit mehr als drei Jahrzehnten. Seine Partei Zanu und die rivalisierende Bewegung für demokratischen Wandel MDC des Ministerpräsidenten Morgan Tsvangirai unterstützen das Referendum.

Eine neue Verfassung ist Voraussetzung für Präsidenten- und Parlamentswahlen, mit denen noch in diesem Jahr gerechnet wird. Einige Beobachter erwarten, dass sich bei einer Annahme der Verfassungsänderung die Tage des 89-jährigen Mugabe an der Spitze Simbabwes dem Ende zuneigen. Die MDC kündigte bereits an, im Falle eines Wahlsiegs die brachliegende Wirtschaft wiederbeleben zu wollen. Zwischen 2000 und 2010 schrumpfte die einst blühende Konjunktur um 40 Prozent. Mugabe will seine Politik der Enteignung weißer Farmer fortsetzen, Tsvangirai will dagegen ausländische Investoren ins Land holen. (Reuters)