Werdohl. Heimatverein zeigt unter anderem Leben und Wirken des Ehrenbürgers.
„Die Stadt – die Eisenbahn – das Unternehmen: Leben und Wirken des Werdohler Ehrenbürgers Dr. Hans Vossloh (1918 bis 2009)“ lautet der Titel der Ausstellung, die der Heimatverein derzeit gemeinsam mit dem Historiker Dr. Oliver Schulz vorbereitet. Die Eröffnung am Sonntag, 23. Juni, um 11.30 Uhr wird der Heimatverein um seinen Vorsitzenden Heiner Burkhardt auch nutzen, um die neuen Räume des Stadtmuseums im historischen Bahnhofsgebäude erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Im Jahre 2009 hatte der hiesige Heimatverein eine Ausstellung über Werdohls Ehrenbürgers Fritz Thomée im Kleinen Kulturforum gezeigt. Mit der Ausstellung über Dr. Hans Vossloh soll nun ein weiterer Ehrenbürger der Stadt in den Fokus gerückt werden. Doch die Ausstellung, die sowohl in den neuen Räumen des Museums im Bahnhof als auch im Informationszentrum und im Ausstellungs-Pavillon des M-Dax-Unternehmens präsentiert wird, zeigt nicht nur Facetten aus der Biografie des Ehrenbürgers: „Auch die Familien- und Unternehmensgeschichte soll beleuchtet werden“, sagt Heiner Burkhardt.
Es gehe um den Privatmann, aber auch um den langjährigen Firmenchef, Aufsichtsratsvorsitzenden und Anteilseigner des Unternehmens, so der 42-jährige Geschichtswissenschaftler Schulz. Ein weiterer Teil der Ausstellung befasse sich zudem mit Vosslohs Ehefrau Else und ihrem sozialen Wirken in der Stadt an Lenne und Verse. Ferner solle die Ausstellung genutzt werden, um neben der Firmengeschichte auch die Bedeutung des Weltkonzerns für die Stadt Werdohl darzustellen.
Ein spezieller Gesichtspunkt sei zudem die seit der Gründungszeit des Unternehmens bestehende Verbindung zur Bahn, wie Manfred Wolf betont. Er leitet im Heimatverein den Arbeitskreis, der sich mit der Planung der Ausstellung befasst.
„Ursprünglich war eine kleine schnuckelige Ausstellung in den Räumen des Kleinen Kulturforums an der Goethestraße geplant“, sagt Wolf. Als sich damals jedoch abzeichnete, dass der Bahnhof saniert wird und das Stadtmuseum dort eine neue Bleibe findet, plante der Heimatverein eine größere Ausstellung, für die professionelle Hilfe benötigt wurde. Deshalb wird Dr. Oliver Schulz – er lebt in Meinerzhagen und Paris – die Ausstellung und den dazugehörigen Begleitband wissenschaftlich koordinieren.
Der Arbeitskreis, diesem gehören neben Manfred Wolf auch Barbara Funke, Carsten Clever, Günter Reitz, Dirk Hoffmann und Hans-Dieter Putzer an, hält Kontakte zum Unternehmen. Zudem hat der Arbeitskreis Sponsoren gesucht und das Grundkonzept der Ausstellung entwickelt. Dr. Schulz machte sich auf die Suche nach Exponaten, entwickelte das Ausstellungskonzept weiter und betreut den rund 100 Seiten umfassenden Ausstellungsband, der zur Eröffnung erscheinen soll. Neben Schulz selbst werden auch Barbara Funke, Rüdiger Schmale und Rainer Kanbach Beiträge für den Band verfassen. Das Nachwort wird aus der Feder von Bürgermeister Siegfried Griebsch stammen.
Ein Großteil der Exponate stammt laut Schulz aus dem Familienarchiv der Vosslohs, das sich im Besitz von Anne Traub, einer Tochter von Dr. Hans Vossloh befindet. „Neben vielen Fotos wird unter anderem auch eine Stickerei mit einem Bibelspruch aus dem Jahre 1869 zu sehen sein“, so Schulz. Der alte Schreibtisch von Dr. Hans Vossloh wird ebenfalls im Bahnhofsgebäude ausgestellt.
Die Kosten für die Ausstellung werden mit Hilfe von Sponsoren gedeckt, wie Manfred Wolf gestern bei einem Pressetermin erklärte. Mit Flyern unter dem Motto „Von Werdohl (aus) in die Welt...“ soll bald für die Ausstellung geworben werden. Bis zum 14. Juli soll die Vossloh Ausstellung im Bahnhof und im Unternehmen zu sehen sein. Anschließend wird der Heimatverein die der Dauerausstellung des Stadtmuseums für den Bahnhof vorbereiten.