Werdohl.
Das Werdohler Stadtmuseum zieht im September dieses Jahres von der Goethestraße in das sanierte Bahnhofsgebäude. Das teilte der Vorsitzende des Heimatvereins Heiner Burkhardt gestern auf Nachfrage mit. Bis zum Umzug und zur Eröffnung der Dauerausstellung haben Heiner Burkhardt und Rüdiger Schmale, er leitet den Arbeitskreis Stadtmuseum im Heimatverein, sowie die übrigen engagierten Mitglieder des Vereins allerdings noch allerhand zu tun.
Für die geplanten interaktiven Videostationen werden laut Burkhardt in den kommenden Wochen die Interviews geführt. Dafür sollen beispielsweise drei Generationen einer Familie mit türkischem Migrationshintergrund befragt werden. Auch die Texte für die Informationstafeln der Dauerausstellung werden überarbeitet.
„Die Texte werden ergänzt, aktualisiert oder weitergeführt. Für den neuen Bereich ,Migration und Religion’ müssen die Informationen noch erarbeitet werden“, sagte der Vorsitzende des Heimatvereins.
Ursprünglich sollte dieser neue Teil der Dauerausstellung unter dem Titel „Migration und Moscheen“ laufen. Doch weil nicht nur Muslime aus der Türkei nach Werdohl eingewandert seien, sondern auch Menschen aus anderen Ländern und anderen Religionskreisen, haben sich die Verantwortlichen entschieden, diesen Bereich umzubenennen.
Auch das Dorfmodell, das Werdohl um 1930 zeigt, soll bis zum Umzug im Herbst „aufgepeppt“ werden. „Einerseits müssen kleine Korrekturen vorgenommen werden, andererseits soll das Modell interaktiver gestaltet werden“, sagte Heiner Burkhardt. Darum kümmert sich der Arbeitskreis Stadtmuseum unter der Leitung von Rüdiger Schmale. Deren Mitglieder nehmen sich in den kommenden Wochen auch die Infotafeln für das neue Domizil im Bahnhof vor.
„Die 50er und 60er Jahre – an die sich noch viele Werdohler erinnern können, sollen in der Dauerausstellung im Bahnhof durch einige Exponate besser zur Geltung kommen“, sagte Rüdiger Schmale gestern im Gespräch. Er teilte zudem mit, dass das Stadtmuseum im April am jetzigen Standort schließe, damit die Mitglieder des Arbeitskreises den Umzug besser vorbereiten können.
Bei der Suche nach einem Museumsmaskottchen, das die Besucher beim Gang durch die Dauerausstellung begleiten und auch die Flyer des Museums zieren soll, wollen Burkhardt und sein Team auf die Hilfe der Werdohler zurückgreifen. „Wir werden drei mögliche Maskottchen vorschlagen. Dann sollen die Bürger abstimmen, welches ihnen am besten gefällt“, erklärt Burkhardt das Prozedere.
Die historischen Schätze und die übrigen alten Exponate, die derzeit nicht in der Dauerausstellung zu sehen sind, sollen noch bis zum Endes dieses Jahres im Keller des jetzigen Museums-Domizils an der Goethestraße gelagert werden. Das sei mit der Stadtverwaltung, die vorhabe das Gebäude zu veräußern, so abgestimmt.
Doch bevor im September die neue Dauerausstellung zur Werdohler Stadtgeschichte eröffnet wird, können sich die geschichtsinteressierten Werdohler bereits auf einen weiteren Termin freuen: So soll am Sonntag, 23. Juni, die Vossloh-Ausstellung eröffnet werden. Diese soll dann bis zum Beginn der Sommerferien im sanierten Bahnhofsgebäude zu sehen sein.
Bei der offiziellen Eröffnung des historischen Gemäuers eine Woche zuvor, am Samstag, 15. Juni, durch Bürgermeister Siegfried Griebsch werden die neuen Räumlichkeiten des Museums hingegen noch nicht präsentiert. „Damit wollen wir bis zur Eröffnung der Vossloh-Ausstellung warten“, so der Vorsitzende des Werdohler Heimatvereins.
Die Ausstellung wird laut Burkhardt von dem Historiker Dr. Oliver Schulz und einigen Mitgliedern des Heimatvereins um Manfred Wolf vorbereitet. Die Ausstellung solle sich sowohl mit dem Leben und Wirken des Werdohler Ehrenbürgers Hans Vossloh, seiner Familie und der Geschichte des von ihm gegründeten Unternehmens befassen.