Berlin. Suhrkamp-Minderheitsgesellschafter Hans Barlach sieht seinen Ruf geschädigt. Mehrere Autoren hätten ihn im Zuge des Verlagsstreits ohne jede Sachkenntnis verunglimpft. Zwischen ihm und Ulla Unseld-Berkéwicz, die 61 Prozent des Unternehmens hält, laufen mehrere Verfahren. Er verlangt ihren Rückzug.

Im Streit um die Führung des Suhrkamp-Verlages sieht Minderheitsgesellschafter Hans Barlach seinen Ruf geschädigt. Er sei betroffen, dass Autoren wie Rainald Goetz und Peter Handke ihn "ohne jede Sachkenntnis" verunglimpften, sagte Barlach dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Das passt zur Mechanik der Rufschädigung." Goetz hatte Barlach vorgeworfen, mit seinen Klagen die Arbeit des erfolgreichen Verlags-Führungstrios systematisch zu erschweren.

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Zu einem Mediationsverfahren sei er nur bereit, wenn sich die Familienstiftung aus der Geschäftsführung zurückziehe, sagte Barlach. Über diese Stiftung hält die Witwe des einstigen Suhrkamp-Patriarchen Siegfried Unseld, Ulla Unseld-Berkéwicz, 61 Prozent am Unternehmen. Barlach gehört der Rest. Beide Seiten sind in mehrere Verfahren gegeneinander verwickelt.

Schriftsteller drohen mit Boykott

Sollte der Enkel des Bildhauers Ernst Barlach die Macht übernehmen, wollen mehrere Schriftsteller dem Verlag den Rücken kehren. Uwe Tellkamp und Kleist-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff stellten sich bereits hinter Unseld-Berkéwicz. Handke nannte Barlach einen "Unhold". (dpa)