Holzwickede. .
Angedroht worden ist Aktion schon öfters, jetzt macht das Steueramt ernst: Alle Haushalte der Gemeinde Holzwickede werden in den nächsten Wochen Besuch von Hunde-Detektiven bekommen, die auf der Suche nach nicht angemeldeten Hunden sind.
Über 100 Steuersünder erwartet
Nach Auskunft des Steueramtes der Gemeinde werden derzeit in der Gemeinde Holzwickede 1 178 Hunde versteuert. In der Vergangenheit seien vermehrt Hundehalter festgestellt worden, die ihren Hund nicht zur Hundesteuer angemeldet haben. „Wir stellen niemanden unter Generalverdacht“, meint Kämmerer Rudi Grümme dazu. „Aber wir kriegen natürlich aus unseren Nachbarkommunen mit, dass es etwa eine Dunkelziffer von zehn bis 20 Prozent nicht angemeldeter Hunde gibt.“ Aufgrund dieser Erfahrung geht das Steueramt davon aus, dass bei der jetzt anlaufenden Überprüfung „mindestens 100 Hunde“ von Steuersündern entdeckt werden. Daher sei die Erhebung auch im Interesse der ehrlichen Hundesteuerzahler und der Gleichbehandlung von Bürgern notwendig geworden.
Die Hundesteuer in Holzwickede
In Holzwickede wird für einen Hund jährlich eine Steuer in Höhe von 72 Euro erhoben.
Für den zweiten Hund sind 84 Euro fällig sowie für den dritten und weitere Hunde je 96 Euro.
Für einen gefährlich eingestuften Hund sind jährlich 216 Euro Steuer fällig, für jeden weiteren gefährlichen Hunde je 258 Euro.
Die Gemeinde hat die Adler-Kommunalservice Deutschland GmbH für die Erhebung des Hundebestandes beauftragt. Sämtliche Haushalte im Gemeindegebiet werden durch die Hunde-Detektive dieser Firma aufgesucht werden. Wie viel die Aktion kostet, kann das Steueramt angeblich noch nicht sagen. Dazu müsse die Erhebung erst abgeschlossen sein. Die Hunde-Detektive würden nach Provision für jeden Steuersünder bezahlt und ansonsten kein Geld erhalten, versichert der Kämmerer. „Wir gehen davon aus, dass sich die Aktion unterm Strich auf jeden Fall für uns rechnen wird.“ Ab Dienstag, 25. September, schwärmen die Mitarbeiter der Firma Adler aus. Wochentags sind sie von 10 bis 20 Uhr und samstags von 11 bis 18 Uhr unterwegs. Die Hunde-Detektive sollen gut sichtbar einen Ausweis tragen, aus dem ihre Legitimation ersichtlich ist. Bürger, die unsicher sind, ob die an der Tür klingelnde Person von der Gemeinde autorisiert ist, sollten sich den Personalausweis zeigen lassen oder bei der Gemeinde anrufen.
Auskunft ist freiwillig
Ähnlich wie bei den ungeliebten GEZ-Kontrolleuren besteht aber auch gegenüber den Hunde-Detektiven keine Pflicht zur Auskunft. Die Kontrolleure haben auch kein Recht, eine Wohnung oder ein Grundstück zu betreten.
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Die Erhebung wird frühzeitig angekündigt, so der Kämmerer, damit Steuersünder vorher noch die Möglichkeit haben, ihre Vierbeiner freiwillig anzumelden. Falls nicht angemeldete Hunde von den Hunde-Detektiven festgestellt werden, kann ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und Bußgeld fällig werden.