Keiner steht unter Generalverdacht. Die „Interviewer“ stellen nur freundliche Fragen, die freundlich beantwortet werden. Soweit die Theorie zur Hunde-Schnüffelei der Gemeinde. In der Praxis sollen sich Hunde-Schnüffler auch schon mal hinter die Hecke im Vorgarten gelegt haben und geknurrt und gekläfft haben, um zu hören, ob sich nicht vielleicht doch ein Hund vernehmen lässt. Und es dürfte auch alles andere als angenehm sein, wenn die Hunde-Detektive in der Nachbarschaft herumzuschnüffeln beginnen.

Mit anderen Worten: Die verharmlosend als Hundebestandserhebung verschleierte Schnüffelaktion des Steueramtes hat eine neue Qualität und wird für viel böses Blut sorgen. Natürlich ist es richtig, dass zunächst gegen Steuersünder vorgegangen wird, bevor Steuern erhöht oder soziale Leistungen eingespart werden. Doch ob es den ganzen Ärger wert ist, muss sich erst noch zeigen. Wir dürfen gespannt sein, was als nächstes kommt: Vielleicht das Auswerten von Luftbildern auf der Jagd nach Bürgern, die vielleicht zu wenig Grundsteuer entrichten?