Berlin. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) fördert die kulturelle Bildung künftig mit bis zu 230 Millionen Euro. Das gab Schavan am Donnerstag bekannt. 35 Bundesverbände erhalten Fördermittel, insbesondere für benachteiligte Kinder und Jugendliche sollen zusätzliche Bildungschancen entstehen.

Zusätzliche Bildungschancen für benachteiligte Kinder und Jugendliche: 35 Bundesverbände erhalten zur Finanzierung kultureller Projekte in den kommenden fünf Jahren bis zu 230 Millionen Euro, wie Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am Donnerstag bekannt gab. Mit dem Geld sollen sie lokale Bündnisse unterstützen, in denen unter anderem Chöre, Musik- oder Theatergruppen, Bibliotheken, Kindergärten oder Schulen vertreten sein können. Ziel ist, so vor allem benachteiligte junge Menschen zu fördern.

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Um die Mittel des Förderprogramms "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" hatten sich 163 bundesweit tätige Verbände und Initiativen der außerschulischen Bildung beworben. 2013 stellt das BMBF dafür 30 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Folgejahre ist eine Steigerung auf bis zu je 50 Millionen Euro geplant.

"Mit den Bündnissen für Bildung bieten wir benachteiligten Kindern und Jugendlichen zusätzliche Bildungschancen", erklärte Schavan. Die kulturelle Bildung stehe im Vordergrund, "weil sich junge Menschen dadurch neue Ausdrucksformen erschließen können, die ihrer individuellen Entwicklung und ihrem Bildungserfolg entscheidend zugutekommen".

20 Millionen Euro für Verband der Musikschulen

Gefördert werden laut Deutschem Kulturrat unter anderem mit jeweils bis zu 20 Millionen Euro die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, der Verband deutscher Musikschulen sowie der Deutsche Volkshochschul-Verband. Der Deutsche Bühnenverein wird gefördert mit bis zu 10 Millionen Euro, die Stiftung Lesen mit bis zu sechs Millionen Euro, die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren mit bis zu sechs Millionen Euro und der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler mit bis zu drei Millionen Euro.

Annette Schavan

Annette Schavan wurde am 10. Juni 1955 in Jüchen geboren ...
Annette Schavan wurde am 10. Juni 1955 in Jüchen geboren ... © imago stock&people
... und wuchs in Neuss im Rheinland auf.
... und wuchs in Neuss im Rheinland auf.
Die Bundesbildungsministerin hat zwei jüngere Brüder.
Die Bundesbildungsministerin hat zwei jüngere Brüder. © ddp
1974 machte sie am Nelly-Sachs-Gymnasium das Abitur.
1974 machte sie am Nelly-Sachs-Gymnasium das Abitur.
Im Anschluss daran studierte die ledige Katholikin ...
Im Anschluss daran studierte die ledige Katholikin ... © ddp
... Philosophie, katholische Theologie und Erziehungswissenschaften.
... Philosophie, katholische Theologie und Erziehungswissenschaften. © imago stock&people
1980 promovierte sie mit einer Arbeit über Gewissensbildung zum Doktor der Philosophie.
1980 promovierte sie mit einer Arbeit über Gewissensbildung zum Doktor der Philosophie.
Von 1980 bis 1984 war Schavan Referentin bei der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk, von 1984 bis 1987 Abteilungsleiterin im Generalvikariat in Aachen.
Von 1980 bis 1984 war Schavan Referentin bei der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk, von 1984 bis 1987 Abteilungsleiterin im Generalvikariat in Aachen.
Als Bundesgeschäftsführerin vertrat sie von 1987 bis 1988 die Interessen der Frauen-Union der CDU.
Als Bundesgeschäftsführerin vertrat sie von 1987 bis 1988 die Interessen der Frauen-Union der CDU. © imago stock&people
Danach kehrte sie wieder zum Cusanuswerk zurück und war dort von 1988 bis 1991 als Geschäftsführerin und von 1991 bis 1995 als Leiterin tätig.
Danach kehrte sie wieder zum Cusanuswerk zurück und war dort von 1988 bis 1991 als Geschäftsführerin und von 1991 bis 1995 als Leiterin tätig.
Schavan hat mehrere Bücher veröffentlicht. Inhalt sind christliche Themen, Bildung und Erziehung.
Schavan hat mehrere Bücher veröffentlicht. Inhalt sind christliche Themen, Bildung und Erziehung. © imago stock&people
Ihre politische Karriere begann Schavan 1975 in der Neusser Kommunalpolitik, wo sie von 1982 bis 1984 auch Stadträtin war.
Ihre politische Karriere begann Schavan 1975 in der Neusser Kommunalpolitik, wo sie von 1982 bis 1984 auch Stadträtin war. © imago stock&people
Später verschlug es die Politikerin nach Baden-Württemberg. Dort war sie von 1995 bis 2005 Ministerin für Kultus, Jugend und Sport ...
Später verschlug es die Politikerin nach Baden-Württemberg. Dort war sie von 1995 bis 2005 Ministerin für Kultus, Jugend und Sport ...
... und von 2001 bis 2005 Mitglied des baden-württembergischen Landtags.
... und von 2001 bis 2005 Mitglied des baden-württembergischen Landtags. © imago stock&people
Seit 1998 ist Schavan stellvertretende Vorsitzende der CDU Deutschlands ...
Seit 1998 ist Schavan stellvertretende Vorsitzende der CDU Deutschlands ...
... und seit Oktober 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages.
... und seit Oktober 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Schavan wurde im November 2005 als Bundesministerin für Bildung und Forschung vereidigt.
Schavan wurde im November 2005 als Bundesministerin für Bildung und Forschung vereidigt.
Als eine der engsten Vertrauten von Bundeskanzlerin Angela Merkel blieb sie auch nach deren Wiederwahl 2009 in ihrem Amt.
Als eine der engsten Vertrauten von Bundeskanzlerin Angela Merkel blieb sie auch nach deren Wiederwahl 2009 in ihrem Amt.
Die Freie Universität Berlin ernannte Schavan 2009 zur Honorarprofessorin.
Die Freie Universität Berlin ernannte Schavan 2009 zur Honorarprofessorin. © imago stock&people
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Der Verband deutscher Musikschulen begrüßte die Entscheidung. Musikalische Bildung unterstütze die Persönlichkeitsbildung, das Ausdrucksvermögen, die Wahrnehmungs- und Gestaltungskompetenz ebenso wie die Ausprägung von Verantwortungsbereitschaft. Der Verband vertritt die rund 950 öffentlichen Musikschulen in Deutschland, an denen 1,3 Million Schüler unterrichtet werden. (dapd)