Bönningstedt. Lässt der Partner sich in Sachen Körperhygiene und Aussehen zusehends gehen, wird die Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Paartherapeut Friedhelm Schwiderski rät, auch heikle Themen nicht zu tabuisieren. Könnte sich der Partner angegriffen fühlen, darf es auch ein ehrlicher Brief sein.
Äußerlichkeiten verlieren in langjährigen Partnerschaften oft an Bedeutung. Wenn der Liebste allerdings nur noch einmal pro Woche duscht oder der Alltagsdress der Partnerin aus Jogginghose und Schlabbershirt besteht, wird die bedingungslose Hingabe mitunter auf eine harte Probe gestellt. "Wenn der Partner Aussehen und Körperpflege vernachlässigt, sollte man ihn darauf ansprechen", rät der Paartherapeut Friedhelm Schwiderski. Es sei wichtig, dass man auch heikle Themen in Partnerschaften nicht tabuisiere. "Sonst bauen sich Spannungen auf und man entfernt sich immer mehr voneinander."
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Die Gründe dafür, dass Menschen sich gehenlassen, seien vielfältig. "Manchmal ist das ein Ausdruck von Unzufriedenheit mit sich selbst und mit den eigenen Lebensumständen", sagt der Experte aus Bönningstedt bei Hamburg. Es könne auch sein, dass der Betroffene sich erschöpft und ausgelaugt fühle und sein Äußeres deshalb mehr und mehr vernachlässige. "Auch aus diesem Grund ist es gut, das Thema anzusprechen. So kann man gemeinsam nach Wegen suchen, wie der Partner mehr Ruhe und Erholung findet", sagt Schwiderski.
Kleine Veränderungen sofort ansprechen
Der Paartherapeut empfiehlt, schon bei kleinen Veränderungen des Partners das Gespräch zu suchen. "Dadurch spitzt sich die Situation nicht so zu und man übt außerdem, offen und vertrauensvoll miteinander umzugehen", sagt Schwiderski. Fürchte man, dass der andere sich angegriffen fühle, könne man sein Anliegen auch erst mal in einem Brief formulieren. "Darin kann man auch deutlich machen, dass man den Partner mit den Äußerungen zu seinem Aussehen nicht kränken will, sondern eine gemeinsame Lösung finden möchte", sagt Friedhelm Schwiderski. Manchmal sei es auch hilfreich, gemeinsam einen Paartherapeuten aufzusuchen und das Thema dort im geschützten Rahmen zu besprechen. (dapd)