Lüdenscheid. . Auch am Donnerstagmittag waren an der Stelle, an der knapp 30 Stunden zuvor zwei Sattelschlepper frontal zusammengestoßen waren, die Aufräumarbeiten noch nicht abgeschlossen. Mit schwerem Gerät baggerte eine Entsorgungsfirma große Mengen Erdreich aus, das bei dem Unfall durch auslaufenden Dieselkraftstoff verseucht worden war.

Auch die erst vor vier Wochen fertiggestellte Fahrbahn wurde durch den Kraftstoff und herumfliegende Trümmer stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach Einschätzung von Straßen NRW wird die A 45 im Bereich der Unfallstelle neu asphaltiert werden müssen. Wann das passiert, ist allerdings noch unklar. Zuerst soll sich ein Gutachter die Schäden ansehen.

Bis tief in die Nacht war am Mittwoch an der Unfallstelle gearbeitet worden, um die Wracks und die über die Autobahn verstreute Ladung zu bergen und die auf etwa 50 Meter Länge niedergewalzten Mittelleitplanken zu ersetzen. Erst um 22.08 Uhr konnte auch die Spur in Richtung Frankfurt wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Bis dahin war der Verkehr zwischen Meinerzhagen und Lüdenscheid praktisch völlig zum Erliegen gekommen. Während sich die Fahrzeuge auf der Autobahn bis zu zwölf Kilometer stauten, ging auf den ausgeschilderten Umleitungen gar nichts mehr. Und das, obwohl die Polizei in Meinerzhagen bis 21.30 Uhr mit allen verfügbaren Beamten im Einsatz war, um den Verkehr zu leiten und die Ampeln auf der B 54 komplett abgeschaltet, worden waren.

Lob für Autofahrer

„Die Bürger waren sehr diszipliniert“, lobte gestern Polizeisprecher Dietmar Boronowski das besonnene Verhalten der meisten Autofahrer. Trotz des Chaos sei es nur zu zwei kleinen Auffahrunfällen gekommen.

Wie es zu dem Unfall auf der A 45 kam, war auch gestern noch unklar. Die beiden völlig zerstörten Sattelzüge wurden von der Polizei sichergestellt und werden nun von Sachverständigen untersucht.

Der polnische Lkw-Fahrer, der am Morgen mit seinem Fahrzeug durch die Mittelleitplanke gebrochen war, ist nach Angaben der Polizei nach einer Operation inzwischen außer Lebensgefahr. Von ihm und den anderen Augenzeugen erhoffen sich die Beamten Aufschluss über den Unfallablauf.