Dorsten. . Die ehemalige Mischhalle auf dem Gelände von Zeche Fürst Leopold steht zum Verkauf. Doch was soll mit dem Bauwerk geschehen? Ideen gibt es einige. Nur ihre Umsetzung ist schwierig. Selbst ein Garnelen-Züchter hat schon sein Interesse bekundet.

Nachdem die Pläne für den landesweit größten Recyclingpark in der Mischhalle von Fürst Leopold in einer Insolvenz endeten, könnte man einen Ideenpark aus dem Rundbau machen, scherzt Thomas Wanner: „Jeder, der hier ‘reinkommt, hat sofort eine Menge Ideen.“

Doch was der kaufmännische Leiter der Sinsheimer Maxxtec dringender braucht als gute Vorschläge ist ein solventer Käufer. Seit Ende des Insolvenzverfahrens ist der Anlagenbauer Eigentümer der Mischhalle, die ihr als Sicherheit für Bau und Lieferung der Holzpellet-Produktion übertragen wurde. Wanner ist nun „Mister Mischhalle“ wider Willen, pendelt fast wöchentlich nach Dorsten. Dreieinhalb Stunden hin, genauso lang zurück. Mittlerweile hat er sich eine Strategie zurechtgelegt. „Den ersten Termin um 11, dann gerate ich auf dem Kölner Ring nicht in den Stau.“

Geeignet für Aquakultur

Die Mischhalle, in der lange noch Holzhaufen lagerten, ist fast besenrein. Das macht die Dimensionen deutlich: 6400 Quadratmeter, ein Fußballfeld würde darin locker Platz finden. „Bitte keine Fotos von unserer Anlage machen“, ruft Wanner dem Fotografen hinterher. Anderthalb Meter dicke Rohrstücke, ein tonnenschwerer Wärmetauscher sind Bestandteile der 8,4 Mio € teuren Anlage, die Maxxtec lieferte. Einige Teile habe er veräußern können an Kunden, bei anderen sei das schwierig. „Alles Spezialanfertigungen. Das passt nicht überall.“

Beim Versuch, einen Teil der Verluste auszugleichen, sei Maxxtec auch selbst aktiv geworden, berichtet der kaufmännische Leiter. Fachleute der Uni Osnabrück hätten gute Chancen für eine Aquakultur gesehen. „Man könnte die Höhe der Halle nutzen, um Becken zu stapeln.“ Ein Auftrag für ein Nutzungskonzept wurde daraus nicht. „Das würde lange dauern“, ahnt Wanner. Immerhin: Ein Garnelen-Züchter hat Interesse bekundet. Man müsse abwarten. Und mit weiteren Interessenten verhandeln.

Neben der Halle stehen auch 3,4 Hektar Fläche zum Verkauf. Zwei Millionen plus x – das ist der Mindestpreis. Fast ein Schnäppchen, findet Thomas Wanner. „In der Schweiz wurde kürzlich so eine Halle als Salzlager für 30 Millionen Euro gebaut.“ Für Interessenten, die nur an der Fläche interessiert sind, lockt er mit einem anderen Argument: „Der Schrottpreis deckt die Abrisskosten.“