Essen. Für diesen sympathischen Piraten würde jeder sofort Partei ergreifen. Kaum jemand ist so mit dem Herzen bei der Arbeit, doch so richtig erfolgreich ist unser Kapitän in seinem Gewerbe nun nicht. Und so ging er bislang auch immer leer aus, wenn die Piraten ihren Preis für den Freibeuter des Jahres vergaben.
Trotzdem, in dem Animationsfilm „Die Piraten!“ ist er mit Leib und Seele ein Schrecken der Meere, organisiert Schinkenfestessen für seine Mannschaft, entert und plündert, was ihm vor seine marode Galeone kommt. Und das ist nach einer grandiosen Reihe von Fehlschlägen schließlich das Schiff des jungen Charles Darwin. Der wittert eine wissenschaftliche Sensation, als sich der von der Crew geliebte Papagei Polly als letzter Dodo entpuppt.
Zusammen mit dem von Ehrgeiz getriebenen Wissenschaftler, begibt sich unsere wackere Piratentruppe nach London, um dort mit Polly den großen Preis der Royal Society einzuheimsen. Mit dem gewonnenen Reichtum und dem wissenschaftlichen Ruhm glaubt der Piratenkapitän, endlich den begehrten Titel in der Tasche zu haben. Doch in London regiert Queen Victoria, die erklärtermaßen der größte Feind aller Piraten ist…
Verschmitzt-ironische Abenteuersage
Das im englischen Bristol beheimatete Studio Aardman, weltbekannt als Macher von „Wallace & Gromit“, beweist mit diesem Werk einmal mehr großes filmerzählerisches Talent. Die auf der Buchvorlage von Gideon Defoe beruhende Story ist eine verschmitzt-ironische Abenteuersaga voller witziger Volten, die Jung und Alt gleichermaßen amüsieren wird. Dabei sieht man in jeder Einstellung dieses mühevoll und in extrem zeitaufwändiger Handarbeit hergestellten Meisterwerks die Begeisterung des Teams um Regisseur Peter Lord für ihre Arbeit.
Lord, der das Aardman Studio mit kleinen Knetanimationen einst am Küchentisch der Eltern gründete, erfüllte sich mit der Geschichte um den namenlosen Piratenkapitän einen Lebenstraum, spürbar viel von seiner eigenen Person soll dabei in die Hauptfigur eingeflossen sein. Schon witzig, dass die Queen ihn inzwischen zum Commander of the British Empire geadelt hat.