Wattenscheid. .
Komplett in weiß gekleidete Tänzer – durch Schwarzlicht in Szene gesetzt. Neonbänder strahlen und erzeugen einen schillernden Kontrast. Das Visuelle wird durch hämmernde Elektro-Beats verstärkt, die sich mit klassischen Interpretationen von Rock-Hymnen abwechseln und einen Hauch von Bombast erzeugen.
„Das Runde muss ins Eckige“, so der Titel, unter dem die Pennäler der Jahrgänge sechs bis zehn der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule ihre Jahrespräsentation gestellt haben. „Die Darstellungen dienen nicht nur der Unterhaltung“, erklärt Gesamtleiterin Marianne Nording. „Die Abschlusspräsentationen gehen in die Zeugnisnote des Fachs ‚Darstellen und Gestalten‘ ein.“
Diese zusätzliche Motivation ist auch im Publikum zu spüren. Die knapp 200 Zuschauer in der fast voll besetzten Aula begleiten den Abend mit einem beachtlichen Lärmpegel und spenden am Ende stehende Ovationen.
Wer beim Thema lediglich an Ballsport gedacht hat, ist eines Besseren belehrt worden. Piratengeschichten, allerdings mit durchaus sozialkritischen Tönen, werden erzählt. Parodien des sogenannten „Hartz-IV-TVs“ sind ebenso Teil des Programms wie die Umsetzung eines Märchens mit politischem Hintergrund: „Runde“ und „eckige“ Dorfbewohner werden durch eine grausame Herrscherin voneinander getrennt. Anders als in der Realität geht die in bedrohlichem Rot gehaltene Inszenierung aber unblutig aus. Differenzen werden überbrückt und am Ende ist auch die einst verhasste Herrscherin Teil von Einheit und Glückseligkeit.
Die Kombination von Ballett und Hip Hop, inklusive Gitarren- und Keyboardeinlage, hat deutlich gemacht, dass das Runde eben doch ins Eckige passt. Eine pantomimische Darstellung einer Fußballreportage ist zu bewundern.
Wichtig für Marianne Nording: „Licht- und Tontechnik sind durch eine unserer Schülerfirmen bereitgestellt worden und der Videokurs hat die gesamte Veranstaltung mitgeschnitten.“ Die Schüler sind am Ende zufrieden mit ihren Auftritten. Laura, Esra (beide 16) und Jacqueline (17), die in einer Hommage an ‚Fluch der Karibik‘ mitgespielt haben, sind sich einig: „Die einjährigen Proben haben sich auf jeden Fall gelohnt. Wir sind total stolz auf unser Stück.“
Seit vier Jahren haben die Zehntklässlerinnen im Fach Darstellen und Gestalten daran gearbeitet und nun zum letzten Mal auf der Bühne gestanden.