Schwerte. .
Der nächste Winter kommt bestimmt. Niemand weiß das besser als Autofahrerinnen und -fahrer. Deshalb hat in den Werkstätten der Ruhrstadt auch die hohe Zeit des Reifenwechsels begonnen. Nicht umsonst heißt es in Fachkreisen: Winterreifen von O bis O, von Oktober bis Ostern.
„Daran sollte man sich auch halten“, empfiehlt Michael Weide aus der Villigster Werkstatt Neubauer&Weide. „Winterreifen sorgen nun mal auch bei tiefen Temperaturen für einen besseren Halt auf den Straßen“. Immerhin gibt es seit dem vergangenen Jahr die so genannte Winterreifenpflicht, und die erfordert eine dem Wetter angepasste Bereifung.
Das ist auch in der Straßenverkehrsordnung so festgelegt. „Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte darf ein Kraft
fahrzeug nur mit Reifen gefahren werden“, die gewisse durch EU-Vorgaben festgelegte Eigenschaften erfüllen. Allerdings findet man in der Straßenverkehrsordnung den Begriff Winterreifen nicht.
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Die Konkretisierung des entsprechenden Paragrafen ist nur eine Übergangsregelung. Am 1. November wird eine weitergehende EU-Verordnung (661/2009) in Kraft treten, die die Anforderungen an Winterreifen klarer definiert. Ganz entscheidend ist die Kennzeichnung von Reifen mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke).
Diesem Schneeflockensymbol liegt ein eindeutig festgelegter Traktionstest in den USA bzw. ein Bremstest in der EU zugrunde, „womit die Eignung des so gekennzeichneten Reifens als Winterreifen gewährleistet wird“, hat der ADAC im Januar dieses Jahres kommentiert.
„Wir achten auf Winterreifen mit dem Bergpiktogramm und empfehlen diese auch unseren Kunden“, erklärt André Lenz, Niederlassungsleiter der Firma Premio an der Hörder Straße. Auch in diesem Betrieb wird kräftig montiert.
Den ganz großen Run erwartet Michael Apprecht allerdings erst, wenn jetzt die ersten Nachfröste übers Land ziehen. Dass die Menschen in Schwerte trotzdem „schon relativ früh dran sind, hängt sicherlich auch mit den beiden letzten Wintern zu tun“, sagt der Chef des Kfz-Service an der Hörder Straße.
Eine bessere Definition der Winterreifenpflicht wünscht sich Klaus Schwarz, Inhaber der Firma Reifen Becker am Osthellweg. Klare Terminvorgaben wären hilfreich. „Warum werden nicht Termine festgelegt und die Nutzung von Winterreifen zum Beispiel vom 1. November an vorgeschrieben?“, fragt er.
Wer Winterreifen aufzieht, umgeht so ein erhöhtes Bußgeld. Führt eine falsche Bereifung zu Behinderungen, sind 80€ und ein Punkt in Flensburg fällig. Übrigens: Wer sein sommerbereiftes Fahrzeug bei Schnee und Eis lediglich parkt, muss kein Konsequenzen fürchten.