Rhade. .

Eine dramatische Rettung: Neun Tage lang hockte Katze Lilly in einer Baumkrone und traute sich nicht herunter. 25 Meter ist sie heraufgekraxelt. Mehrere Rettungsversuche scheiterten – die Hobbykletterer des SG JaguS Rhade und retteten sie vom Baum.

Lilly ist etwas verschreckt, aber wohlauf. Und Besitzerin Melanie Stecken ist glücklich. Ihr wird immer noch schwindelig, wenn sie in die Baumwipfel schaut.

„Sie ist ein Freigänger und gewöhnt, draußen herumzustreunen“, erklärt Melanie Stecken. Als das braun-schwarz-weiß gescheckte Tier allerdings nach drei Tagen nicht nach Hause kam, machte sich die Familie aus Rhade Sorgen. „Irgendwann hörten wir sie im Baum am Waldrand schreien, aber wir hatten keine Möglichkeit, sie herunterzuholen.“ Bekannte rieten ihr, einfach zu warten, die Katze schaffe den Abstieg bestimmt alleine. Denkste! Lilly rührte sich nicht, magerte zunehmend ab.

„Endlich mal ein spannender Einsatz“

So entschloss sich die 29-Jährige, die Feuerwehr zu rufen. Doch als sich die Leiter dem Baum näherte, kletterte die Katze verschreckt weiter. Versuch: gescheitert. Auf den Hobbysportlern vom SG JaguS ruhte die letzte Hoffnung. „Endlich mal ein spannender Einsatz“, freut sich der Vereinsvorsitzende Franz Dumpe. Als Besitzer eines 18-jährigen Hundes kann er die Sorgen nachvollziehen, wenn das Haustier nicht nach Hause kommt. Er trommelte seine Kletterer zusammen und Yannic Aleff machte sich auf den Weg - in 25 Meter Höhe. „Menschen mussten wir schon öfter wieder herunterholen, wenn sie sich nicht mehr weitertrauten. Aber eine Katze war noch nie dabei“, erzählt der Auszubildende.

Routiniert erklomm der 21-Jährige, der seit der dritten Klasse klettert, den dicken Baum, bekam Lilly auch zu packen, doch dann riss sich die Katze los. „Lilly mag es nicht, wenn man sie unter dem Bauch anpackt“, erklärt Melanie Stecken. Yannic Aleff startete am nächsten Tag einen neuen Versuch. Und, endlich, dieser glückte. Zur Belohnung gab’s für die Retter eine Pizza in der familieneigenen Pizzeria.

Mittlerweile möchte das schnurrende Haustier wieder die Welt erkunden. Doch Lilly darf nur noch an der Leine nach draußen.