Märkischer Kreis. .

Das harte Vorgehen der Lüdenscheider Polizei im vergangenen Jahr hat bei den Metalldieben offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Trotz steigender Rohstoffpreise gibt es im Süden des Kreises derzeit kaum noch Metalldiebstähle. Ganz anders die Lage im Norden: Dort haben die Diebe inzwischen fast jeden Friedhof geplündert.

Die Preise für Altmetall sind wieder so hoch wie vor der Wirtschaftskrise: 100 Kilogramm Kupferdrahtschrott waren Mitte Mai im Schnitt 575 Euro wert – ein Jahr zuvor waren es noch 520 Euro.

Bei solchen Kursen verlieren sich bei den Banden offenbar auch die letzten Skrupel: Zum Teil schon mehrfach wurden in den vergangenen Monaten die Friedhöfe in Letmathe, Iserlohn und Menden systematisch verwüstet. Im Schutze der Nacht rissen die modernen Grabräuber Lampen, Vasen und sogar die Inschriften und Ornamente aus den Halterungen. „Denen ist nicht heilig“, bestätigt Polizeisprecher Dietmar Boronowski mit Blick auf die bereits ermittelten Banden, die meist aus Rumänien oder Bulgarien stammen.

Woran es liegt, dass die Friedhöfe im Süden des Kreises bisher verschont blieben, weiß auch bei der Polizei niemand zu erklären. Zu befürchten sei allerdings, so der Leiter des Kriminalkommissariates Lüdenscheid, Oliver Petrosch, dass sich die Lage durch die Verdrängung der kriminellen Banden aus der Dortmunder Nordstadt auch im Märkischen Kreis verändere. Die Polizei im Süden des Kreises sei jedenfalls nach wie vor „sensibilisiert“, so Petrosch. „Wenn wir einen der typischen Transporter sehen, wird der massivst kontrolliert.“

Trotzdem kann die Polizei natürlich nicht überall sein und so gibt der Polizist den guten Rat: „Einen 30 Kilo schweren Kupferkessel würde ich nicht sichtbar in den Vorgarten stellen.“