Leverkusen. . Metalldiebe haben auf der Bahnstrecke Leverkusen und Wuppertal für erhebliche Verspätungen gesorgt. Ein Zug musste Notbremsen, nachdem an Strom-Masten mehrere Halteseile gestohlen worden waren. Ein lebensgefährlicher Diebstahl.

Die Serie der gefährlichen Metalldiebstähle auf Bahnanlagen reißt nicht ab. Am Samstag wurde der Schienenverkehr zwischen Köln und Wuppertal vom Nachmittag bis Mitternacht unterbrochen, weil Kupferdiebe Ankerseile der Oberleitung abmontiert hatten und der Regionalexpress RE 10722 im Bahnhof Leverkusen-Schlebusch nach einem Kurzschluss und dem Abriss des Stromabnehmers nothalten musste.

Die Lok des Doppelstockzuges wurde bei dem Vorgang beschädigt. „Es gab plötzlich ein Poltern“, berichtet ein Fahrgast, der im ersten Waggon den Bruch mitbekam. „Es folgten mehrere Schläge. Der Wagen schaukelte stark, machte dann eine Notbremsung. Ich sah, wie etwas von der Lokomotive herunterhing“.

Diebstahl geschah wohl Samstag-Nachmittag

Die Fahrgäste des Regionalexpress konnten im Bahnhof Schlebusch unmittelbar nach dem Notstopp die Waggons zwar verlassen, wurden dann aber vom Bahnpersonal aufgefordert, wegen der möglicherweise noch vorhandenen Starkstromspannung wieder einzusteigen. Später wurden Busse eingesetzt, die die gestrandeten Bahnfahrer nach Solingen brachten.

Nach Angaben der Bundespolizei, die wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr Ermittlungen eingeleitet hat, müssen die Kupferdiebe zwischen 15.30 und 16 Uhr zugeschlagen und die Ankerseile abmontiert haben.

Mögliche Zeugen werden gebeten, sich unter 0800 6 888 000 zu melden. Die Polizei warnt dringend vor Nachahmungstaten: Die Oberleitungen stünden unter einer Spannung von 15 000 Volt. Wer sich ihr auch nur bis auf 1,50 Meter nähere, könne einen Lichtbogen provozieren und laufe Gefahr, einen tödlichen Schlag zu erhalten.