Lüdenscheid. .

Nach dem Unfall auf der Talstraße (B 229), bei dem in der Nacht zum Samstag, 7. Mai, ein 21-jähriger Lüdenscheider überfahren wurde, sucht die Lüdenscheider Polizei fieberhaft nach dem weiterhin flüchtigen Verursacher. Rund 250 Fahndungsplakate, aufgehängt im Raum Lüdenscheid und Halver/Schalksmühle, sollen den Beamten dabei helfen.

Außerdem werten die Ermittler derzeit etwa 100 Spuren und Zeugen-Hinweise aus, Tendenz steigend. „Einen unmittelbaren Un­fall­zeugen haben wir bislang nicht“, bedauert Kriminalhauptkommissar Oliver Pe­trosch. Die Obduktion der Leiche spreche im Ergebnis für einen Verkehrsunfall, betonte Pe­trosch – und eben nicht für ein Verbrechen unmittelbar vor dem Unfall.

21-jähriges Opfer kam von Party

Der 21-Jährige Martin T. sei von einer Party gekommen, bestätigte Wolfgang Schelchen vom Verkehrskommissariat. Weil er im Taxi auf dem Weg nach Hause offenbar Streit mit einem anderen Fahrgast hatte, habe der Fahrer die beiden in Brügge unweit einer Tankstelle an der Volmestraße aussteigen lassen. Kurz vor 2 Uhr habe der 21-Jährige dann noch versucht, ein anderes Taxi zu ordern – jedoch vergeblich.

Danach sei er auf der Talstraße zu Fuß in Richtung Lüdenscheid gegangen. Al­lein. Zeugen hätten ihn dabei beobachtet. Einer soll gar angegeben haben, dass kurz vor dem Unfall gegen 2.30 Uhr ein junger Mann mit den Armen rudernd dem Verkehr entgegengekommen sei. Am Unfallort sei es „sehr dunkel“ gewesen, sagt Oliver Petrosch.

Nächtlicher Unfallort

Das Fahndungsplakat der Lüdenscheider Polizei zeigt ein Foto vom nächtlichen Unfallort auf der Talstraße.

Ergänzend dazu fragen die Ermittler: „Wer kann Hinweise auf Personen oder Fahrzeuge geben, die zur Unfallzeit, möglicherweise aus Hagen, Halver, Schalksmühle oder Kierspe kommend, sich auf der Talstraße befanden?“

Hinweise nimmt unter anderem die Polizei Lüdenscheid, 02351/90 99-0, entgegen.

Ein Autofahrer habe den leblosen Körper später entdeckt und die Polizei alarmiert. Das Unfallopfer war offenbar betrunken gewesen. Jedenfalls, erklärt Bernd Scholz, Leiter der Polizeiinspektion Lüdenscheid, sei eine Blutprobe veranlasst worden, deren Ergebnis aber noch nicht vorliege.

Fahrzeug könnte beschädigt sein

Wie berichtet untersucht das Landeskriminalamt derzeit die Kleidung des Unfallopfers. Dabei „können wir hoffentlich auch den Fahrzeugtyp identifizieren“, sagt Bernd Scholz. Das Fahrzeug des Verursachers könne durchaus an Unterboden, Radkasten oder Front beschädigt sein – müsse es aber nicht. Es könne sich um ein Auto ebenso handeln wie um einen Lkw. „Da stochern wir im Augenblick noch im Nebel“, berichtet Scholz.

Polizei klärt Unfalltod

Polizeihauptkommissar Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch und Polizeihauptkommissar Bernd Kleine (v.l.) informierten über Hintergründe des tragischen Unglücks auf der Talstraße.
Polizeihauptkommissar Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch und Polizeihauptkommissar Bernd Kleine (v.l.) informierten über Hintergründe des tragischen Unglücks auf der Talstraße. © Hartwig Sellmann/WNM
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch erklärte die Zusammenhänge des Unfalls.
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch erklärte die Zusammenhänge des Unfalls. © Hartwig Sellmann/WNM
Polizeihauptkommissar Norbert Pusch eröffnete die Pressekonferenz in Lüdenscheid.
Polizeihauptkommissar Norbert Pusch eröffnete die Pressekonferenz in Lüdenscheid. © Hartwig Sellmann/WNM
Das Medieninteresse bei der Pressekonferenz in Lüdenscheids Polizeistation war groß.
Das Medieninteresse bei der Pressekonferenz in Lüdenscheids Polizeistation war groß. © Hartwig Sellmann/WNM
Polizeihauptkommissar Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz und Polizeirätin Alexandra Füchter waren an den Ermittlungen nach der Unfallflucht beteiligt.
Polizeihauptkommissar Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz und Polizeirätin Alexandra Füchter waren an den Ermittlungen nach der Unfallflucht beteiligt. © Hartwig Sellmann/WNM
Von links: PHK Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter.
Von links: PHK Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter. © Hartwig Sellmann/WNM
Polizeirätin Alexandra Füchter und KHK Oliver Petrosch, der die Ermittlungen geleitet hat.
Polizeirätin Alexandra Füchter und KHK Oliver Petrosch, der die Ermittlungen geleitet hat. © Hartwig Sellmann/WNM
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.), Hauptkommissar Bernd Kleine (Mitte) und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß (l.), gleichzeitig Opferschutzbeauftragter.
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.), Hauptkommissar Bernd Kleine (Mitte) und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß (l.), gleichzeitig Opferschutzbeauftragter. © Hartwig Sellmann/WNM
Mit Unterlagen auf dem Laptop informierte die Polizei die Medien über das Geschehen.
Mit Unterlagen auf dem Laptop informierte die Polizei die Medien über das Geschehen. © Hartwig Sellmann/WNM
Das Tatfahrzeug beim tödlichen Unfall in der Talstraße wurde in Düsseldorf sichergestellt.
Das Tatfahrzeug beim tödlichen Unfall in der Talstraße wurde in Düsseldorf sichergestellt. © Hartwig Sellmann/WNM
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch erklärte die Zusammenhänge des Unglücks.
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch erklärte die Zusammenhänge des Unglücks. © Hartwig Sellmann/WNM
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.), Hauptkommissar Bernd Kleine (Mitte) und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß (l.), gleichzeitig Opferschutzbeauftragter.
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.), Hauptkommissar Bernd Kleine (Mitte) und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß (l.), gleichzeitig Opferschutzbeauftragter. © Hartwig Sellmann/WNM
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch erklärte die Zusammenhänge der Ermittlungen. Links daneben Polizeirätin Alexandra Füchter. Akribisch wurde an dem Fall gearbeitet.
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch erklärte die Zusammenhänge der Ermittlungen. Links daneben Polizeirätin Alexandra Füchter. Akribisch wurde an dem Fall gearbeitet. © Hartwig Sellmann/WNM
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.), Hauptkommissar Bernd Kleine (Mitte) und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß (l.), gleichzeitig Opferschutzbeauftragter.
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.), Hauptkommissar Bernd Kleine (Mitte) und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß (l.), gleichzeitig Opferschutzbeauftragter. © Hartwig Sellmann/WNM
Von links: Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter.
Von links: Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter. © Hartwig Sellmann/WNM
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.) erklärte die Zusammenhänge des Unglücks.
Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch (r.) erklärte die Zusammenhänge des Unglücks. © Hartwig Sellmann/WNM
Von links: Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter.
Von links: Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter. © Hartwig Sellmann/WNM
Skizze der Polizei zum möglichen Unfallhergang in der Nacht auf den 7. Mai.
Skizze der Polizei zum möglichen Unfallhergang in der Nacht auf den 7. Mai. © Hartwig Sellmann/WNM
Von links: PHK Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter.
Von links: PHK Norbert Pusch, Polizeioberrat Bernd Scholz, Polizeirätin Alexandra Füchter, Kriminalhauptkommissar Oliver Petrosch, Hauptkommissar Bernd Kleine und Kriminalhauptkommissar Frank Uwe-Beenß, gleichzeitig Opferschutzbeauftragter. © Hartwig Sellmann/WNM
Auch die Medien haben mit Berichten zur Aufklärung des tödlichen Unfalls beigetragen.
Auch die Medien haben mit Berichten zur Aufklärung des tödlichen Unfalls beigetragen. © Hartwig Sellmann/WNM
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Der Behördenleiter ist aber zuversichtlich, dass der Verursacher gefunden wird. Generell liege die Aufklärungsquote gerade bei Unfallfluchten in der Region wie dem auf der Talstraße bei rund 85 Prozent. Derweil kümmert sich ein Opferschutzbeauftragter um die Familie des verunglückten 21-Jährigen – und hilft ihr, dessen Tod zu verarbeiten.