Unna.

Es ist noch keine Flocke Schnee gefallen, aber in den Baumärkten wird bereits seit September tonnenweise Streusalz verkauft. „So viel Salz haben wir im Oktober und November noch nie verkauft“, sagt Peter Mertens, Geschäftsführer von Mertens Baustoffe, „die Leute sind wegen der Erfahrungen des vergangenen Jahres nervöser geworden.“

Der Andrang in den Baumärkten ist riesig, genau wie im Winter 2009/2010. Niemand hatte mit solch einem bitterkalten Winter gerechnet, und daraus ziehen jetzt sowohl die Baumärkte als auch die Kunden ihre Lehren.

Dennoch: „Die Leute kaufen seit Mitte September und es wird schon wieder schwierig, mit den Lieferungen hinterher zu kommen“, so Raimund Mause, stellvertretender Marktleiter des Herbrügger Baumarktes.

Laufend neue Bestellungen

Herbrügger hat bereits etwa 50 Tonnen Streusalz verkauft, Mertens etwa 17 bis 20 Tonnen. Die Baumärkte bestellen laufend neue Säcke Salz, aber wissen selbst nicht, wann die Ware kommt, denn auch die Lieferanten leiden bereits unter Engpässen. Kommunen werden vorrangig beliefert, vor allem die großen Städte. „Streusalz ist schon lange der Renner“, erklärt Mause, „wir werden das gleiche Problem wie letztes Jahr bekommen, wenn die Situation genauso extrem wird.“

Die Baumärkte bieten, sollte das Salz ausgehen, auch Granulat und Sand als Alternative an. Es richtet dennoch der dringende Appell an die Kunden, sich so bald wie möglich mit Streusalz und Schneeschaufeln einzudecken. „Die Hamsterkäufe haben längst begonnen“, warnt Harald Günter, Pressesprecher der Praktiker-Baumarktkette.

Routine bei Stadtwerken

Allein: Die Stadtbetriebe Unna verhalten sich wie im vergangenen Winter. Sie kaufen nicht mehr und nicht weniger Salz ein. 300 Tonnen haben sie vorrätig, sollte das nicht ausreichen, können sie noch einmal 100 Tonnen nachbestellen. Auch neue Mitarbeiter haben sie nicht eingestellt. Wie im Winter 2009/2010 sind 17 von ihnen pro Einsatz tätig. Sie halten sich an den üblichen Dringlichkeitsplan, wichtige und gefährliche Hauptverkehrsstraßen zu allererst zu räumen.

„Unser Winterdienst hat sich weder verändert, noch verstärkt“, sagt Karl-Friedrich Droste, Organisator der Winterdienste bei den Stadtbetrieben.