Herscheid. .
Mit modernstem Equipment rüstet sich die Straßenmeisterei Herscheid auf den bevorstehenden Winter. Dabei kommt Feuchtsalz „FS 30“ zum Einsatz, ein Gemisch aus 70 Prozent Salz (Natriumchlorid) und 30 Prozent Sole.
Vorteil dieser weiter entwickelten Technologie sei, dass sich die Dosierung auf einige Gramm pro Quadratmeter begrenzen lässt, getreu nach dem Grundsatz: „So wenig wie möglich und nur so viel wie nötig,“ erläutert der Leiter der Straßenmeisterei, Hans-Peter Lüsebrink. Das Feuchtsalz hafte besser auf der Fahrbahn, was die Tauwirkung entsprechend erhöhe.
Erhöhte Haftung auf der Fahrbahn
In dieser Woche wurde ein weiterer, für diese Technik ausgerichteter Streuer angeliefert. Das Fassungsvermögen liegt bei 600 Litern Sole und zwei Kubikmetern Salz. „Die Mischung erfolgt auf dem Streuteller, ein Sensor tastet die Fahrbahnoberfläche ab und dosiert die Streumenge,“ erläutert Ingo Fries, stellv. Leiter der Straßenmeisterei. Wie viel bei den Einsätzen letztendlich verbraucht werde, hänge von der Konsistenz des Schnees ab. Bei einer Temperatur von 0 Grad oder knapp darüber sei der Schnee matschig, mit der Folge, dass sich im Straßenverkehr tückisches Presseis bildet. „Dann müssen wir wesentlich mehr streuen.“
Um über den Winter zu kommen, lagern in der im Sommer angelieferten neuen Tankanlage 60 000 Liter Sole. Hinzu kommen ca. 2000 Tonnen eingelagertes Streusalz. „Die Bevorratung ist etwas großzügiger als im vergangenen Winter,“ sagt Lüsebrink. Dieser Winter sei für die Straßenmeisterei in Herscheid übrigens nichts Spektakuläres gewesen, auch wenn der Salzverbrauch mit 4300 Tonnen höher als in „normalen“ Wintern gewesen sei. Ursache für den Salzmangel sei die ungewöhnlich lange winterliche Witterung im Flachland gewesen.
Punktuelle Wintereinsätze haben die Mitarbeiter der Straßenmeisterei bereits in den zurückliegenden Wochen gefahren. Bei Reifglätte oder in der vergangenen Woche, als bei Schneefall ein Lkw und mehrere Pkw auf der Nordhelle liegen geblieben seien, übrigens mit Sommerreifen, so Lüsebrink.
17 Mitarbeiter betreuen 260 Kilometer Straße
Bevor es aber richtig losgeht mit dem Winter, sind die Mitarbeiter der Straßenmeisterei noch mit Reinigung der Entwässerungsanlagen an den Landstraßen beschäftigt. Viele dieser Anlagen seien mit Steinen oder Laub verstopft. Die Folge sei, dass Wasser punktuell auf die Fahrbahn laufe und bei Frosttemperaturen gefährliche Straßenglätte verursache.
260 Kilometer Landstraßen betreut die Herscheider Straßenmeisterei mit 17 Mitarbeitern in einem Einzugsgebiet Plettenberg, Meinerzhagen, Balve und Altena. Je nach Witterung natürlich auch an Feiertagen. „Der Dienstplan für Weihnachten und Silvester steht,“ so Lüsebrink.
In jeder der drei Schichten seien fünf Mitarbeiter im Einsatz. Wenn es raus auf die Straße geht, sei Umsicht und höchste Konzentration bei den Fahrern der Räumfahrzeuge gefragt, den Gegenverkehr und jede Bordsteinkante fest im Blick. Lüsebrink: „Das ist kein einfacher Job.“