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Nach dem Unwetter am Montag hat die Bahn noch mit vielen Sturmschäden zu kämpfen. Einige Strecken sollen am Nachmittag zwar mindestens einspurig freigegeben werden. Durch den Sturm sind Schäden in Millionenhöhe entstanden.
Das schwere Unwetter über weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen hat Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Allein die Versicherung Provinzial Rheinland gab am Dienstag in Düsseldorf einen Sachschaden von voraussichtlich über 15 Millionen Euro an.
Günter Mohr, Bereichsleiter bei der Provinzial, sagte, dass bei seiner Versicherung mehrere Tausend Schäden gemeldet worden seien. Er verwies darauf, dass im Schadenfall die Wohngebäudeversicherung den Eigentümer vor finanziellen Schäden schütze, wenn sein Gebäude beispielsweise durch Sturm oder Hagel beschädigt wird.
Auch in Wäldern des Landes hinterließ das Unwetter eine Spur der Verwüstung. Die Förster des Regionalverbands Ruhr (RVR) warnten Spaziergänger vor instabilen Baumkronen. Wer im Wald spazieren geht, sollte auf jeden Fall auf den Wegen bleiben und auf schrägstehende Bäume oder schiefe Baumkronen achten.
Wegen beschädigter Oberleitungen hat die Bahn auch einen Tag nach dem Unwetter über NRW noch mit vielen Störungen zu kämpfen. Züge sind erheblich verspätet oder fallen auf einigen Linien im Nah- und Regionalverkehrs ganz aus. Die Bahn geht davon aus, dass manche Reparaturarbeiten sogar noch den Fahrplan am Mittwoch stören. Die Schäden an den Oberleitungen in der Rhein-Ruhr-Region seien enorm, hieß es.
Der Sturm von Montag hat zahlreiche Oberleitungsmasten umgeknickt
„Wir verbessern uns stündlich“, erklärte Bahnsprecher Udo Kampschulte am Nachmittag auf Anfrage von DerWesten. Auf einigen, den Tag über gesperrten Strecken, soll im Laufe des Nachmittags mindestens ein Gleis freigegeben werden. Dies gelte für die Linien RE 2, RE 7, RB 32 und RB 33. Mit Verspätungen und Zugausfällen müssen Fahrgäste alledings auf allen Linien rechnen, hieß es bei der Bahn.
Zur Fahrplan-Situation (Stand laut Deutsche Bahn: 22.20 Uhr) im Detail:
S 9: Zwischen Essen Hauptbahnhof und Bottrop wird wieder gefahren. Bis Haltern am See sind Ersatzbusse im Einsatz.
S 11: Kein Zugverkehr zwischen Dormagen und Düsseldorf-Flughafen/Terminal.
RB 33: Zwischen Mönchengladbach- und Krefeld-Hauptbahnhof ist der gesamte Bahnbetrieb gestoppt. Ersatzbusse sind derzeit im Einsatz.
RB 35: Zwischen Wesel und Emmerich zurzeit keine Verbindung.
RE 2: Zwischen Viersen und Krefeld-Hauptbahnhof ist die Strecke gesperrt. Ein Busverkehr ist eingerichtet.
RE 5: Zurzeit keine Züge zwischen Oberhausen-Hauptbahnhof und Emmerich. Reisende können mit der Linie RB 35 bis Wesel fahren. Dort sind Busse im Einsatz - drei Stück.
RE 7: Sperrung zwischen Dormagen und Krefeld. Ein Notverkehr mit Bussen ist zwischen Krefeld und Neuss eingerichtet, einen „Taxi-Notverkehr“ gibt es zwischen Neuss und Dormagen.
Auch der Fern-Verkehr ist zwischen Duisburg und Emmerich unterbrochen
Der Fernverkehr ist laut Bahn in NRW nur auf der Strecke Richtung Arnheim betroffe, Verspätungen gibt es allerdings auf allen Verbindungen, weil einzelne Strecken auch außerhalb von NRW zum Teil noch gesperrt sind. Zwischen Duisburg-Hauptbahnhof und Emmerich fahren derzeit keine IC und ICE. Reisende müssen in Busse umsteigen. Die Fahrtzeit dürfte sich um mindestens eine Stunde verzögern. Für eine Wiederaufnahme des Verkehrs durch die Regionalbahn 5 zwischen Wesel und Emmerich gebe es laut Bahn derzeit keine zeitliche Perspektive.
Wie lange die Verbindungen noch gesperrt bleiben konnte die Bahn am Dienstag noch nicht abschätzen. Die Schäden seien zum Teil so groß, dass der Verkehr in einigen Bereichen möglicherweise noch den ganzen Tag gestört bleiben. „Der Sturm hat Bäume, Äste, auch Planen in die Leitungen geweht. Manche Masten sind zudem umgeknickt“, erklärte Bahn-Sprecher Udo Kampschulte. Störungen könnten daher auch den Verkehr am Mittwoch beeinträchtigen. Reisende müssten sich auf jeden Fall auf Verspätungen einstellen, hieß es bei der Bahn.
Informationen zu den aktuellen Ankunfts und Abfahrtzeiten gibt es bei der Online-Reiseauskunft der Bahn. Telefonische Fahrplan-Auskünfte gibt es unter der Nummer 01803/464006 (mobil höchstens 43 Cent/Minute; aus dem Festnetz 9 Cent/Minute)..
Kräftige Gewitter könnten auch am Mittwoch (14. Juli) über NRW hinwegziehen. Zunächst wird es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wieder sonnig und sehr heiß. Die Temperaturen stiegen erneut auf über 30 Grad Celsius. Am späten Nachmittag oder am Abend soll es dann zu Gewittern kommen. (mit ddp)