Essen. Die kleinen Helferlein sind äußerst nützlich, denn sie kennen sich meist besser aus als ihre Besitzer. Ein Leben ohne Navigationsgerät erscheint vielen Autofahrern kaum noch möglich. Doch nicht immer führen uns Navis dorthin, wo wir eigentlich hin wollen. Die zehn größten Navi-Pannen.

Eine Hamburgerin wollte nach Rügen und landete in Duisburg. Sie hatte in ihrem Navigationsgerät die falsche Adresse eingegeben. Es lotste sie zur Konzernzentrale des Reiseanbieters statt zum Hotel. Kein Einzelfall: Wir haben die schönsten Navi-Pannen zusammengetragen.

1) Mit dem Laster in die Sackgasse

Der Fahrer eines 40-Tonners verirrte sich mit seinem sperrigen Gefährt in ein Wohngebiet im Unna. Er landete in einer Sackgasse, wo seine Reise vorerst endete. Es ging weder vor noch zurück. Eine Spezialfirma musste kommen und den Sattelschlepper aus der engen Straße zu befreien. Zu seinem eigentlichen Ziel wurde der Fahrer von der Polizei eskortiert. Seinem Navi wollte er nach dieser Episode nicht mehr vertrauen.

2) Kostenlose Busfahrt durch das schöne Sauerland

Eigentlich sollte der Busfahrer seine 25 Fahrgäste zum Rastplatz "Am Biggenkopf" bringen. Dort wartete ein anderer Bus auf sie, mit dem sie weiter nach Prag reisen wollten. Doch der Busfahrer gab irrtümlich "Bigge", einen Ort im Sauerland, in sein Navi ein. Hinweise seiner Fahrgäste, er sei vom rechten Pfad abgekommen, wies der Fahrer zurück:

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Das Gerät wisse schon, was es tue. Letztendlich musste er seinen Irrtum einsehen. Die Passagiere nahmen es mit Humor: Die Reise nach Prag habe mit einer kostenlosen zweistündigen Busfahrt durch das schöne Sauerland begonnen.

3) Wenn das Navi auf den Feldweg führt

"Erhebliche Falschansagen" beklagte der Besitzer eines Navigationsgeräts. Es hatte den Duisburger mehrfach auf Feldwege geführt statt zum Ziel. Beim Hersteller Medion sah man sich indes außerstande, den Fehler zu beheben; man leugnete gar, dass es ein Problem gebe. Erst auf Nachfrage unserer Redaktion wurde Medion tätig - und tauschte das irrgeleitete Navigationssystem aus.

4) Navis leiten Autofahrer vor gesperrte A40-Ausfahrten

Die Sperrung der A40 kam für viele Navi-Hersteller offensichtlich zu spontan: Viele Geräte führten ihre Besitzer vor die gesperrten Auffahrten. Bei Straßen.NRW ist das Problem bekannt: An der Strecke stehen große Hinweistafeln mit dem Aufdruck: "Navi aus!"

Navi-Anweisung löst Unfall mit Oldtimer aus 

5) Navi-Dieb vergisst Handy im Auto und kehrt zum Tatort zurück

Dumm gelaufen: Ein Dieb hatte ein Auto aufgebrochen, um sich das darin befindliche Navigationsgerät anzueignen. Bei dem Versuch, das Gerät zu entwenden, verlor der Mann sein Handy, was ihm allerdings erst später auffiel. Deshalb kehrte er zum Tatort zurück. Dort allerdings stand bereits die Polizei, um den gemeldeten Diebstahl aufzunehmen. Der Mann wurde festgenommen.

6) Navi-Anweisung zerstört Oldtimer

"Bitte wenden", forderte sein Navi einen 85-jährigen Autofahrer auf. Der kam dieser Anweisung unverzüglich nach, obwohl er sich auf einer Autobahnauffahrt befand.

Beim einem vom Navi angeordneten Wendemanöver übersah der Fahrer das entgegenkommende Fahrzeug. Der Oldtimer wurde zerstört.
Beim einem vom Navi angeordneten Wendemanöver übersah der Fahrer das entgegenkommende Fahrzeug. Der Oldtimer wurde zerstört. © dpa

Bei dem regelwidrigen Wendemanöver übersah er zudem einen entgegenkommenden Oldtimer: eine Sonderanfertigung eines Rolls-Royce. Schadenshöhe nach Angaben des Besitzers: unbezahlbar.

7) Zagreb statt Brüssel

Eine 67-jährige Belgierin wollte nur einen Freund vom Bahnhof in Brüssel abholen. Eine Fahrt, die von ihrem Wohnort in Südbelgien kaum eine Stunde dauert. Bei der Programmierung ihres Navis unterlief ihr ein folgenschwerer Fehler, der sie in die kroatische Hauptstadt Zagreb führte - eine Strecke von gut 1400 Kilometern. Sie sei "ein wenig abgelenkt gewesen", erklärte sie später.

8) Zwei Schweden auf Irrfahrt durch Italien

Zwei Schweden wollten ihren Urlaub auf der italienischen Insel Capri verbringen. Ein fataler Tippfehler ließ die Anreise deutlich länger werden. Denn in ihr Navi tippten sie versehentlich "Carpi" ein, was zwar auch in Italien, aber immerhin 850 Kilometer weit weg von Capri liegt.

9) Transporter per Hubschrauber gerettet

Der Fahrer eines Kleintransporters hat sich in den Schweizer Bergen so sehr verfahren, dass er mit herkömmlichen Methoden keinen Weg zurück auf die reguläre Straße fand. Sein Transporter musste per Hubschrauber von einem engen Waldpfad geborgen werden. Er gab später an, sein Navi hätte ihn in die Irre geführt.

10) Mit dem Auto in die Kirche

Einen Schaden von gut 37.000 Euro verursachte ein Urlauberpärchen aus Italien, das seinem Navi quasi blind vertraute und in Immenstadt (Allgäu) prompt in eine Kirche bretterte, als das Gerät eine entsprechende Anweisung gab. Durch den Aufprall entstanden Risse in den Mauern, Bilder fielen von der Wand. Das Ehepaar wurde verletzt und im Krankenhaus behandelt.