München/Freiburg. Der ADAC schreibt deutschlandweit vermehrt neue Stellen für junge Pannenhelfer aus. Besonders in Ballungsräumen wie Köln, Düsseldorf, Frankfurt und München fehle es an Nachwuchs, sagte ADAC-Sprecher Christian Buric am Dienstag. Damit reagiert der ADAC auch auf die gestiegene Zahl an zu behebenden Pannen in den vergangenen Jahren.

Sie sind zur Stelle, wenn Motor, Batterie oder Bordelektronik streiken, kommen bei Sonnenschein und Schneesturm, trösten und schlichten Streit. Die Straßenwachtfahrer des Allgemeinen Deutschen Automobil Clubs (ADAC), wegen der Farbe ihrer Fahrzeuge auch "Gelbe Engel" genannt, leisten auf Deutschlands Straßen Pannenhilfe rund um die Uhr. Doch mittlerweile sind viele Straßenwachtfahrer in die Jahre gekommen.

Um den Abgängen in die Rente Herr zu werden, schreibt der Automobilclub seit 2012 deutschlandweit vermehrt Nachwuchsstellen für Kfz-Mechaniker und -Mechatroniker aus, sagte der ADAC-Sprecher Christian Buric am Dienstag in München. Von den etwa 100 im vergangenen Jahr angebotenen Arbeitsplätzen beim ADAC sei mehr als üblich auf Straßenwachtfahrer entfallen, sagte der ADAC-Fachmann. Normalerweise gebe es eigentlich so gut wie keine Fluktuation.

Besonders in Ballungsräumen wie Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München, aber auch in kleineren Städten wie Freiburg, fehle es an Nachwuchs, betonte Buric. Berlin als größte Region sei davon ausgenommen, weil dort nach der Wende viele relativ junge Leute neu eingestellt worden seien.

„Gelbe Engel“ werden am Einsatzort mit Ängsten und Ärger konfrontiert

Einen besonderen Notstand gebe es jedoch nicht, versicherte der ADAC-Sprecher. Vor dem altersbedingten Ausscheiden würden die Stellen rechtzeitig ausgeschrieben. Bewerber müssten nicht nur Berufserfahrung und Technikleidenschaft mitbringen, sondern auch menschliche Kompetenz, da den Helfern am Einsatzort häufig "Ängste, Ärger und Unbeholfenheit" begegneten.

"Das kann nicht jeder", schränkte Buric ein. Für viele sei das aber ein Traumjob. Nach Einschätzung des ADAC-Experten stieg die Zahl der vom Automobilclub zu behebenden Pannen in den vergangenen Jahren stark an. Es gebe mehr Mitglieder, mehr Autos und auch mehr Gebrauchte als früher. In harten Wintern nehme der Bedarf besonders zu. (dapd)