Ratingen/Essen. . Die Bauarbeiten am Kreuz Breitscheid verschlingen mehr Geld als bisher bekannt. Der Umbau kostet schon jetzt sieben anstatt der geplanten fünf Millionen Euro. Und das ist nicht alles: Der Landesbetrieb Straßen NRW rechnet damit, dass die Sieben-Millionen-Marke sogar noch überschritten wird.

Am Wochenende wurde als Letztes auch der Abbieger in Richtung Krefeld freigegeben. Vorerst weisen dort noch provisorische Schilder Autofahrern den Weg, auch das soll sich bald ändern. Der Ausbau des Kreuzes Breitscheid ist de facto beendet – nach anderthalb Jahren Bauzeit und rund sechs Monaten heißer Bauphase mit verschiedenen Sperrungen. „Mit dem zeitlichen Ablauf der Baustelle sind wir sehr zufrieden“, versichert Michael Gebert, der Leiter der zuständigen Niederlassung Ruhr des Landesbetriebes Straßen NRW.

Für die Kosten gilt das nicht. Sie waren Anfang des Jahres noch auf einer Pressekonferenz mit fünf Millionen Euro angegeben worden; auch im Internetauftritt des Landesbetriebes war diese Zahl gestern noch zu lesen. Doch: „Diese Angabe war zu Jahresbeginn schon überholt““, räumte Gebert gestern gegenüber der NRZ ein.

Zu diesem Zeitpunkt habe man schon mit mehr als sechs Millionen Euro kalkuliert. Tatsächlich werden es aber nun mehr als sieben Millionen Euro werden. Wieviel genau, ist allerdings noch unklar: „Wir stehen noch in Verhandlungen mit den ausführenden Firmen.“

Boden barg Überraschungen, die die Kosten nach oben trieben

Nur: Warum sind die Kosten derart deutlich gestiegen? Gebert erklärt dies mit Überraschungen im teils felsigen, teils lehmigen Boden. „Wir sind da auf Verhältnisse gestoßen, mit denen wir so nicht gerechnet haben“, so der Niederlassungschef.

Zudem sei man im Bereich der Trasse auf große Mengen Bauschutt gestoßen, was schließlich dazuführte, dass der Abbieger nach Krefeld erst jetzt - einen Monat später als geplant, freigegeben werden konnte. Auf dem Areal hatten sich früher mal eine Ziegelei und eine Deponie gefunden.

Anschlussstelle einfach überbaut

Noch eine Überraschung: Betonplatten von einer Anschlussstelle der alten Bundestraße 1 an die dort verlaufende A 3. „Diese Anschlussstelle war - offenbar Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre - einfach überbaut worden“, sagt Gebert. Die Baustelle sei genau vorbereitet worden, erklärt der Niederlassungsleiter. Mit solchen Problemen im Erdreich sei nicht zu rechnen gewesen. Schließlich könne man nicht vorab, bei laufendem Verkehr, Probebohrungen unter der Autobahn machen.