München. Nur ein halbes Jahr nach der 3er Limousine bringt BMW mit dem Touring ab dem 22. September eine Kombi-Version der 3er-Reihe auf den Markt. Im Gegensatz zum eher schmal geschnittenen Vorgänger hat die neue Generation des 3er Touring platzmäßig nochmal aufgerüstet. Preisgünstig ist der Kombi aber auch diesmal nicht.
Man hatte es eilig bei BMW: Gerade einmal ein halbes Jahr nach der neuen 3er Limousine rollt der Kombi an den Start. Ab 22. September steht er bei den Händlern. Die zügige Erweiterung der 3er-Familie hat ihren Grund: "Der Touring ist eine in Europa ungeheuer wichtige Variante", sagt Ulrich Knieps, Leiter der Produkt-, Technologie- und Sportkommunikation bei BMW.
Knapp die Hälfte der verkauften 3er ist als Kombi unterwegs - wobei die Münchner Autobauer von Beginn an durch die Namensgebung "Touring" signalisierten, dass es weniger um pragmatisch-praktische Transportfahrzeuge als vielmehr um sportlich-elegante Gefährte geht, die nebenbei noch einiges an Gepäck schlucken. Diese Tradition setzt das neueste Modell nahtlos fort.
Äußerlich ist der Touring bis zu B-Säule ein Zwilling der Limousine. Die dynamische Linienführung der geneigten Motorhaube mit ihren ausgeprägten Konturen wird in der Seitenansicht und im Heck harmonisch fortgesetzt: Das Dach fällt nach hinten leicht ab und wird durch den kleinen Spoiler optisch noch verlängert, die weit nach hinten gezogenen Fensterflächen verstärken die gestreckte Silhouette. Im Heck dominieren die horizontalen Linien dank der weit außen liegenden Heckleuchten mit LED-Balken im BMW-typischen L-Design.
Mehr Platz fürs Gepäck
Doch es ist nicht nur das Design, das den neuen 3er Touring so satt auf der Straße stehen lässt: Die Spurbreite wuchs hinten um fast fünf Zentimeter, vorn um 3,7 Zentimeter. Beim Radstand steht ein Plus von fünf Zentimetern im Datenblatt, insgesamt ist der neue Kombi-3er mit 4,62 Meter sogar beinah zehn Zentimeter länger als sein Vorgänger. Der Platzzuwachs kommt vor allem den Passagieren im Fond zugute, die sich über deutlich mehr Beinfreiheit freuen können. Auch fürs Gepäck ist nun mehr Raum: Der Kofferraum fasst 495 Liter (1.500 Liter bei umgeklappter Rücksitzbank). Mit dem Plus von 35 Litern gegenüber dem Vorgängermodell setzt er sich damit nach Unternehmensangaben vor die Konkurrenten von Audi und Mercedes. Dank der serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Rücksitze können auch beispielsweise Ski problemlos verstaut werden. Praktisches Detail: Braucht man das Abdeckrollo nicht, lässt es sich im Boden unterbringen.
Die Heckklappe öffnet nun serienmäßig elektrisch, auf Wunsch auch berührungslos per Fußbewegung. Geblieben ist die separat zu öffnende Heckscheibe für den schnellen Zugriff aufs Gepäckabteil.
Das Cockpit unterscheidet sich nicht von der 3er Limousine. Es ist leicht zum Fahrer geneigt, sämtliche Bedienelemente sind gut erreichbar, die Instrumente einwandfrei ablesbar. Besonders komfortabel ist das optionale Head-up-Display, das die wesentlichen Informationen zu Geschwindigkeit und Route im unteren Rand der Windschutzscheibe einblendet. Beim Multimedia- und Navigationssystem genießt auch der Beifahrer ein Mitspracherecht: Der Controller in der Mittelkonsole ist auch für ihn gut erreichbar.
Drei Motoren zum Verkaufsstart
An den Start geht der 3er Touring mit einem Benziner- und zwei Diesel-Varianten. Der Vierzylinder mit BMW TwinPower Turbo Technologie im 328i leistet 180 kW/245 PS bei einem maximalen Drehmoment von 350 Newtonmeter (Nm) und bringt den eineinhalb Tonnen schweren Hecktriebler in 6,0 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer in der Stunde (km/h). Dem versprochenen Verbrauch von 6,8 Litern auf 100 Kilometern nähert man sich allerdings allenfalls im über den sogenannten Fahrerlebnisschalter aktivierbaren "Eco Pro"-Modus, bei dem die Leistungsentfaltung gedrosselt wird. Wer auf solche Tugenden Wert legt, wird allerdings vermutlich nicht zu einem 245-PS-Modell greifen.
Die beiden Diesel-Varianten 320d und 330d bieten 135 kW/184 PS beziehungsweise 190 kW/258 PS. Der kleinere Diesel begnügt sich laut BMW mit 4,7 Litern auf 100 Kilometer, beim größeren Bruder sind es 5,1 Liter. Alle drei Motoren sind wahlweise mit einer Achtstufen-Automatik erhältlich. Noch in diesem Jahr sind mit dem 320i, dem 316d und dem 318d drei weitere Motorisierungen geplant.
Ein preisgünstiges Vergnügen war der 3er Touring nie - auch dieser Tradition bleibt BMW treu. Die Preisliste beginnt bei 37.100 Euro für den 320d, für den 328i sind mindestens 39.150 Euro fällig. Mit der reichlichen Auswahl an Sonderausstattung, die diverse Assistenzsysteme ebenso umfasst wie Komfortelemente, ist die 50.000-Euro-Marke schnell geknackt. (dapd)