Geesthacht. Wissenschaftler arbeiten an neuartigen Feststoffspeichern für Wasserstoff, mit denen sich in einem Autotank rund fünf Kilogramm Wasserstoff speichern ließen. Eine Menge, mit der ein Mittelklassewagen bis zu 500 Kilometer fahren könnte. Wasserstoff zu speichern hat sich bisher als extrem schwierig erwiesen.

Autofahrer von morgen packen womöglich weder den Tiger noch Benzin oder Diesel in ihren Tank: Wissenschaftler arbeiten am Helmholtz-Zentrum Geesthacht daran, neuartige Feststoffspeicher für Wasserstoff zu entwickeln. Sie sollen auf der Basis von Borhydriden entstehen. Das sind chemische Verbindungen, die besonders viel Wasserstoff binden und in einem neuartigen Tank als Pulver speicherbar sind.

Mit diesen Metallhydrid-Speichermaterialien ließen sich in einem Mittelklasse-Autotank rund fünf Kilogramm Wasserstoff speichern. Den wandelt eine Brennstoffzelle dann in elektrischer Strom für den Antrieb eines Automobils um. Mit dieser Speichermenge wäre eine Reichweite von 400 bis 500 Kilometer möglich. Die Industrie strebt an, künftig für diese Wasserstoff-Tankfüllung auf Herstellungskosten von rund zehn Euro zu kommen. An Brennstoffzellen-Autos für den Energieträger Wasserstoff arbeiten international alle großen Autokonzerne seit vielen Jahren.

Nur sinnvoll, wenn der Wasserstoff aus regenerativen Energien stammt

Wasserstoff, das im Universum am häufigsten vorkommende Element ist extrem schwierig zu speichern. Das Gas ist hoch reaktiv, und wegen seiner geringen Dichte so flüchtig, dass es durch die Wände des Tanks 'diffundieren' kann. Das heißt, die einzelnen Atome des Wasserstoffs lassen sich selbst durch dicke Wandungen aus dichtem Material auf Dauer nicht aufhalten.

Tanks für Wasserstoff in Fahrzeugen stehen unter hohem Druck und erreichen Größenordnungen, die den Autokonstrukteuren Probleme bereiten. Unter Umweltgesichtspunkten ist der Einsatz des Wasserstoffs nur dann sinnvoll, wenn er sich mit Hilfe regenerativer Energien aus Wasser gewinnen lässt. (mid)