Leipzig. Im Rahmen des Weltverkehrsforums sagte Verkehr-Staatssekretär Andreas Scheuer, dass die Möglichkeit des Transports von Gefahrgut in Lang-Lkw in Betracht gezogen wird. Trotz vieler Interessenten bleibt die Anmeldezahl bis jetzt jedoch noch sehr gering.
Das Bundesverkehrsministerium will Gefahrgut in geringen Mengen in Lang-Lkw erlauben.
"Es gab diese Anregung im Spitzengespräch 'Lang-Lkw' seitens der Wirtschafts- und Verbandsvertreter Ende April, und wir werden sie aufnehmen", erklärte der Koordinator Güterverkehr und Logistik der Bundesregierung, Verkehrs-Staatssekretär Andreas Scheuer, am Rande des Weltverkehrsforums in Leipzig im Interview der Nachrichtenagentur dapd. Scheuer betonte, dass es nicht um mehr als 25 Meter lange Gefahrguttransporter mit roten Schildern, Zahlencode und so weiter" gehe, sondern um Mischladungen und Sammeltransporte.
Keine "rollenden Bomben"
Er verwahrte sich im Voraus gegen mögliche Kritiker, die nun von "rollenden Bomben" sprechen könnten, um den Versuch in Misskredit zu bringen. "Wir haben bei dem, was uns gemeldet wurde, keine Sicherheitsbedenken." Es seien Güter, "die im normalen Lkw auch jeden Tag über die Straßen rollen, "weil sie transportiert werden müssen". Das Ministerium stehe dem "pragmatisch und aufgeschlossen" gegenüber. "Es geht um einen einzigen Palettenstellplatz im Lang-Lkw", sagte er. Die Lastzüge bieten rund 50 Europaletten Platz. Der umstrittene Feldversuch, der seit Jahresanfang läuft, findet bisher nur geringe Resonanz.
Trotz laut Ministerium "mehrerer hundert" Interessenten sind nur elf Lastzüge angemeldet, und nur vier fahren tatsächlich. Scheuer hatte daher vergangene Woche die Beteiligten zu einer Zwischenbilanz gebeten. Mehrere große Logistikunternehmen, die die überlangen Lastwagen für Transporte von Sammelladungen zwischen Güterverkehrszentren oder anderen Verteilpunkten einsetzen wollen, hatten bei dem Treffen beklagt, dass es zu aufwendig sei, Einzelsendungen mit Gefahrgut wie "ein paar Dosen Haarspray" auszusortieren und gesondert zu befördern. Einen Zeitpunkt für die Ausweitung nannte Scheuer nicht. "Wir müssen schauen, wie wir es in die Verordnung einbringen", sagte er. (dapd)