Frankfurt/Main. Während der Verband der Internationalen Kraftfahrzeugshersteller (VDIK) im kommenden Jahr mit mehr neu zugelassenen Autos in Deutschland rechnet, erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA) eine Stagnation. 2011 gab es bereits in diesem Bereich einen deutlichen Anstieg um neun Prozent.

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) hofft, dass die Deutschen auch im kommenden Jahr wieder mehr neue Autos kaufen. Zwar seien die wirtschaftlichen Aussichten trübe, ein "leichtes Plus" bei den Pkw-Neuzulassungen sei aber möglich, erklärte der VDIK. Deutsche Hersteller hatten zuletzt mit einer Stagnation gerechnet.

Die im VDIK vereinigten internationalen Hersteller wie Peugot, Honda, Toyota, Kia und Subaru konnten 2011 besonders von der kräftigen Erholung auf Europas größtem Absatzmarkt profitieren. Deutschlands Autofahrer hätten insgesamt 3,16 Millionen Pkw neu zugelassen, erklärte der VDIK - neun Prozent mehr als im Vorjahr.

Optimismus ist wichtig

Die VDIK-Mitglieder, zu denen nicht die General-Motors-Tochter Opel oder der amerikanische Hersteller Ford gehören, könnten mit einem Marktanteil von 35 Prozent für 2011 rechnen. "Ich sehe diesen Marktanteil als erfolgreiches Abschneiden unserer Mitglieder, sagte VDIK-Präsident Volker Lange. "Es ist ein gutes Auto-Jahr".

Sorgen mache dem VDIK jedoch die Euro-Krise, sagte Lange. "Die Unsicherheiten sind beachtlich", fügte er hinzu. Deshalb ruft der VDIK die Politik zu Geschlossenheit auf. Vor diesem Hintergrund sei es für die Branche wichtig, mit Optimismus nach vorn zu blicken. Schließlich habe zu Jahresbeginn "die Entwicklung des Privatmarkts" ebenfalls noch eher schwierig ausgesehen, sagte Lang.

Anstieg oder Stagnation

"Eine Stabilisierung des Pkw-Markts" sei im kommenden Jahr zu erwarten, fügte er hinzu. Die VDIK-Statistiker prognostizieren einen Anstieg der Neuzulassungen um 40.000 auf 3,2 Millionen im nächsten Jahr. Der Verband der Automobilindustrie (VDA), der die deutschen Hersteller und deren Zulieferer vertritt, rechnet dagegen mit einer Stagnation.

Im Segment Nutzfahrzeuge, das im VDIK unter anderem durch Fiat, Scania und DAF repräsentiert ist, prognostiziert der Verband jedoch einen leichten Rückgang. "Obwohl die aktuell vorliegenden Auftragseingänge auf hohem Niveau sind, lässt die gedämpfte konjunkturelle Entwicklung eine zurückhaltende Nachfrage erwarten", sagte Lange. Nachdem der Markt 2011 um ein Sechstel auf 333.000 gewachsen sei, rechne man 2012 nur mit etwa 325.000 Einheiten. (dapd)