Köln.. Mit besserem Platzangebot und serienmäßigen Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen sollte der Ford Focus hierzulande vor allem endlich die großen Abstände zum Marktführer VW Golf sowie zum Opel Astra verkürzen. So ganz hat das Kompaktmodell dieses Ziel noch nicht erreicht.

Mit jeder Menge Vorschusslorbeeren startete im vergangenen Frühjahr die dritte Generation des Ford Focus auf dem deutschen Markt. Das Kompaktmodell sollte hierzulande vor allem endlich den in die großen Abstände zum Marktführer VW Golf sowie zum Opel Astra verkürzen.

Dieses Ziel ist zwar noch nicht erreicht, doch die Verkaufszahlen in den ersten sechs Monaten weisen bereits in die richtige Richtung. Punkten kann der Focus mit seinem Platzangebot, seinen Fahreigenschaften und den für diese Klasse neuen, teilweise serienmäßigen Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen.

Besonders augenfällig sind seine markante Frontpartie und die fast dramatisch ansteigenden Gürtellinie. Da haben die Kölner Designer auf jeden Fall die nächste Evolutionsstufe ihrer Design-Philosophie erreicht.

Zahlreiche Schalter verwirren auf den ersten Blick

Der sportive Eindruck, den das Blechkleid vermittelt, findet sich auch im Innenraum wieder. Auffälligstes Merkmal ist die an ein Flugzeug-Cockpit erinnernde Armaturentafel inklusive der Mittelkonsole, die zum Fahrer hin ausgerichtet ist. Die zahlreichen Schalter verwirren auf den ersten Blick, doch nach einer kurzen Eingewöhnungsphase findet man sich zurecht.

Alle wichtigen Fahrzeugfunktionen werden über zwei Displays ausgewählt und jeweils über Vier-Wege-Schaltwippen einer Auswahltaste gesteuert. Das alles geschieht nach etwas Übung rasch intuitiv. Vorne und hinten gibt es genügend Bewegungsfreiheit für insgesamt fünf Insassen.

Berührungsfreundliche Softtouch-Oberfläche

Fahrer und Beifahrer nehmen auf komfortablen, ausreichend Seitenhalt bietenden Sitzen Platz. Die recht hochwertigen Materialien sind passgenau verarbeitet. Besonders bei der Armaturentafel gefällt die berührungsfreundliche Softtouch-Oberfläche. Als weniger großzügig entpuppt sich das Gepäckabteil: Der Kofferraum bietet ein für diese Klasse nur befriedigendes Volumen. Zudem ist die Ladekante mit 72 Zentimetern recht hoch.

Viele Pluspunkte sammelt der Focus in puncto Fahrdynamik und Agilität. Ein wichtiger Baustein ist das für die Dynamik neu entwickelte und serienmäßige "Torque Vectoring Control-System". Diese Technik regelt elektronisch die Aufteilung des Drehmoments zwischen den angetriebenen Vorderrädern.

Unter- oder Übersteuern in Kurvensituationen reduziert

Durch einen gezielten Bremseingriff werden unerwünschtes Unter- oder Übersteuern in Kurvensituationen reduziert und die Traktion sowie das Einlenkverhalten verbessert. Da außerdem das Fahrwerk in vielen Details verfeinert wurde, ist der Focus nicht nur noch agiler zu bewegen als sein Vorgänger, sondern fährt jetzt sogar fast wie auf Schienen.

In Verbindung mit dem leistungsstarken und dennoch sparsamen Ecoboost-Benzindirekteinspritzer-Turbo mit 1,6 Litern Hubraum, einer präzise arbeitenden Sechs-Gang-Schaltung und einer guten Straßenkontakt vermittelnden Lenkung bewegt sich der Focus im Kapitel Fahrdynamik weit vorne im Konkurrenzfeld. Übertreibt man es auf kurvigen Strecken, fängt einen das serienmäßige ESP sicher ein.

Bei derlei Fahrweise ist der Normverbrauch von 6,0 Litern auf 100 Kilometer natürlich graue Theorie. Hält man den Gasfuß etwas in Schach, sind aber selbst in der Stadt Werte unter acht Litern zu schaffen - auch dank des serienmäßigen Start-Stopp-Systems.

Komplette Sicherheits-Ausstattung

Die Sicherheitsausstattung ist komplett und die Liste der serienmäßigen Komfortfeatures umfangreich. Doch zahlreiche optionale Fahrerassistenzsysteme wie das Low Speed Safety System, das vor Auffahrunfällen und Frontalkollisionen bei geringen Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h schützt und erstmals in einem Ford verfügbar ist, Einpark-Assistent oder Verkehrsschild-Erkennungssystem können den Basispreis erheblich in die Höhe treiben. 40 Prozent Orderquote für das Low Speed Safety System zeigen jedoch, dass Ford auch in dieser Hinsicht wohl auf dem richtigen Weg ist. (dapd)