Abu Dhabi. Auf dem Yas Marina Circuit am Arabischen Golf fuhr Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel 2010 seinen ersten WM-Titel ein, nun kehrt er zurück an die Strecke des Erfolgs. Dort geht es an diesem Wochenende nur noch um Rekorde. Denn seinen zweiten Titel hat er schon in Japan festgezurrt.

Die Freude über den Weltmeister-Titel ist groß, die Formel-1-Branche überschlägt sich mit Lob. Dennoch: „Den WM-Titel zu gewinnen, finde ich so verwirrend wie vor einem Jahr in Abu Dhabi. Es wird eine Weile dauern, bis das alles eingesickert ist“, sagt Sebastian Vettel. Der Unterschied zum Vorjahr: In Abu Dhabi ist der Titel beim letzten Rennen eingefahren worden, in diesem Jahr war schon früh alles klar, ob in Japan oder Südkorea war nur eine Frage des Timings.

Auf dem Yas Marina Circuit am Arabischen Golf fuhr Vettel im vergangenen Jahr seinen ersten WM-Titel ein, nun ist er zurückgekehrt an die Strecke des Erfolgs. An diesem Wochenende geht es nur noch um Rekorde: Gewinnt Vettel in Abu Dhabi, wäre dies der 12. Saisonsieg und er könnte noch in diesem Jahr den Rekord von Michael Schumacher (2004 mit 13 Saisonsiegen) einholen.

In der Formel BMW Geschichte geschrieben

Vor sieben Jahren hat er in der Formel BMW Geschichte geschrieben, jetzt hat er ein weiteres Kapitel Motorsport-Geschichte in der Formel 1 verfasst: Sebastian Vettel verteidigte als jüngster Fahrer überhaupt seinen WM-Titel in der Formel 1. Und die Bilanz ist mehr als beeindruckend: Im vergangenen Jahr hat Vettel in Südkorea einen Motorschaden, in den folgenden zwölf Monaten mit 17 Rennen konnte Vettel 14 Pole Positions und 12 Siege verbuchen. Von möglichen 425 WM-Punkten in dieser Zeit hat der Formel-1-Weltmeister 374 Punkte eingefahren – bis zum Titel und er sammelt fleißig weiter.

Der Vettel-Weg ganz nach oben führte über die deutsche Formel BMW Meisterschaft, die er 2004 mit 18 Siegen in 20 Rennen souverän für sich entscheiden konnte. Zudem stand der bis heute erfolgreichste Formel BMW Pilot 14 Mal auf der Pole Position und fuhr 13 schnellste Rennrunden.

Bei BMW feierte das Talent auch sein Formel-1-Debüt. 2006 wurde er Freitagsfahrer des BMW Sauber F1 Teams, gleich bei seinem ersten Renneinsatz 2007 in Indianapolis konnte er als jüngster Pilot aller Zeiten einen WM-Punkt gewinnen. Noch in der selben Saison ermöglichte ihm BMW, als Stammfahrer zur Scuderia Toro Rosso – dem Schwester-Team von Red Bull – zu wechseln. Mit diesem Team gewann er 2008 sensationell den Großen Preis von Italien, es war der erste von bisher 19 Grand-Prix-Siegen. Seit 2009 startet er für Red Bull Racing und feierte nun den zweiten WM-Fahrer-Titel in Folge.

Mit Talent und richtiger Förderung

„Sebastian hat gezeigt, dass der Weg ganz nach oben mit Talent und der richtigen Förderung möglich ist“, sagt BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt.

Seine Wurzeln hat Vettel nicht vergessen, er ist bis heute eng mit der Formel BMW verbunden. So besuchte er unter anderem Ende 2010, in der Woche nach seinem ersten WM-Titelgewinn, den Sichtungslehrgang für den Formel BMW Talent Cup 2011 im spanischen Cartagena. Dort stand er den Teilnehmern am Förderprogramm von BMW Motorsport mit Rat und Tat zur Seite.

Neben Vettel starten 2011 in der Formel 1 sieben weitere Piloten, die sich das Rüstzeug für ihre Karriere in der Formel BMW geholt haben: Nico Rosberg, Bruno Senna, Timo Glock, Adrian Sutil, Sergio Pérez, Sébastien Buemi und Daniel Ricciardo.

BMW ist als Motorenlieferant und Werksteam längst aus der Königsklasse ausgestiegen – es war ein unrühmlicher Abgang. Im nächsten Jahr startet BMW in der Tourenwagenserie DTM, eine Rückkehr in die Formel 1 ist ausgeschlossen. Die Förderung des Nachwuchses will BMW aber weiterhin forcieren.