München. Gleiche Qualität, gleicher Hersteller, aber billiger: Der ADAC rät Autofahrern, ihre Fahrzeuge mit sogenannten Identteilen reparieren zu lassen. Damit könnten sie viel Geld sparen. Es gebe keinen Unterschied zwischen Original- und Identteilen, da sie aus der selben Produktion stammten.
München. Gleiche Qualität, gleicher Hersteller, aber billiger: Der ADAC rät Autofahrern, ihre Fahrzeuge mit sogenannten Identteilen reparieren zu lassen. Damit könnten sie viel Geld sparen, erklärte der Automobilclub am Montag in München. So seien Ident-Wasserpumpen in einem Test im Schnitt um 37,8 Prozent billiger gewesen als die Originalteile. Auch bei Anlassern und Lichtmaschinen gebe es ein Einsparpotenzial von durchschnittlich mehr als 30 Prozent.
Dabei gebe es praktisch keinen Unterschied zwischen den Original- und Identteilen, da sie aus der selben Produktion stammten, erklärte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer. 77 Prozent der Teile eines Autos würden von Zulieferern hergestellt - und diese produzierten sie dann auch auf eigene Rechnung als Ersatzteile. «Beim einen kommt dann beispielsweise vor dem Einpacken noch ein Mercedesstern drauf und beim anderen Beru» - der Name eines Zulieferers.
Die Autofahrer sollten in der Werkstatt gezielt nach billigeren Identteilen fragen, rät der ADAC. Dies bringe auch keine Nachteile bei Garantie oder Gewährleistung. Wie viel sich so einsparen lässt, ist allerdings auch eine Frage des Autos: Je nach Fabrikat ergab sich im Test des Autoklubs ein durchschnittlicher Preisunterschied zwischen 6,8 Prozent und 36,7 Prozent.
Auch Austauschteile zu empfehlen
Ebenfalls Sparpotenzial bieten Austausch-, Gebraucht- und Nachbauteile. Gleichermaßen zu empfehlen sind sie laut ADAC aber nicht immer. Am ehesten gelte dies noch für Austauschteile. Dabei handele es sich um Gebrauchtteile, an denen die Verschleißteile erneuert würden, erklärte Maurer. Diese gebe es typischerweise für Anlasser oder Lichtmaschinen. Laut ADAC lässt sich mit Original-Austauschteilen teilweise mehr als die Hälfte des Preises sparen.
Bei Nachbauteilen rät der ADAC-Sprecher zu größerer Vorsicht. Sie würden von fremden Herstellern als Ersatzteil für ein Auto gebaut, sagte Maurer. Das Problem: «Man sieht so einem Teil nicht an, ob die Qualität gut ist.» Deswegen rät der ADAC davon ab, sicherheitsrelevante Teile als Nachbau zu kaufen. Die Bremsscheibe zum Beispiel könne sonst nach wenigen Kilometern den Geist aufgeben. Speziell bei Billigkäufen im Internet gebe es zudem die Gefahr, dass die Nachbauteile von Produktpiraten stammten und der Käufer sich strafbar mache.
Gebrauchtteile, die billigste Variante, empfiehlt der ADAC vor allem für alte Autos. Es sei schließlich nicht sinnvoll, an eine Rostlaube eine neue Türe zu bauen, sagt Maurer.
Für den Test verglich der ADAC die Preise von sieben Bauteilen bei 15 Fahrzeugen der wichtigsten Hersteller. (ap)