Essen. . 6,3 Liter Hubraum, 571 PS, 317 km/h Höchstgeschwindigkeit - allein diese Zahlen lassen erahnen, was für ein außergewöhnliches Auto der Mercedes SLS AMG Roadster ist. Dass der Supersportler nicht ganz günstig ist, versteht sich dabei von selbst.

Am Straßenrand zeigen Passanten mit dem Finger auf ihn. Sie holen schnell ihre Digitalkamera hervor und schießen Fotos. Der Fahrer weiß, dass er es selber nicht sein kann, warum sich alle Menschen nach ihm umdrehen. Er ist doch gar nicht prominent. Aber das Auto in dem er sitzt – der neue Mercedes SLS AMG Roadster – zieht die Blicke magisch an.

Verdeck lässt sich beim Fahren öffnen

„Wir haben uns auf dem Coupé nicht ausgeruht“, erzählt Joachim Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung von Mercedes-Benz. Das Ergebnis ist ein Sportwagen der Extraklasse mit offenem Dach. Aus Konstruktionsgründen hat das Cabrio zwar keine Flügeltüren wie das Coupé. Dafür lässt sich das Stoffverdeck in nur elf Sekunden öffnen. Bei bis zu 50 Stundenkilometern funktioniert dies auch während der Fahrt. „Er beflügelt die Sinne, auch ohne Flügel“, so Schmidt.

Angetrieben wird der Supersportwagen von Mercedes von einem 571 PS starken Achtzylindermotor mit 6,3 Liter Hubraum. Schon beim Anlassen des Motors läuft dem Fahrer ein Schauer über den Rücken.

Auch wenn es zunächst ungewohnt ist, ein Auto mit einer nicht endenden Motorhaube durch die Stadt zu fahren, möchte man den Roadster mit Rennsport-Feeling nach kurzer Gewöhnungsphase nie mehr hergeben. Eine atemberaubende Beschleunigung (3,8 Sekunden von null auf 100 km/h) drückt den Fahrer in den Sitz. Ein unbeschreiblicher Sound der acht Zylinder lässt das Herz des Fahrers beben. Fährt man dann noch durch einen Tunnel, steigen die Glückshormone mit jedem Tritt auf das Gaspedal.

An Sportlichkeit ist das Auto nicht zu übertreffen. Das Sportfahrwerk mit elektronisch geregelter Dämpfung lässt sich in drei Stufen bis hin zu „Sport plus“ einstellen. Auch eine Race Start-Funktion steht zur Verfügung.

317 km/h schneller Sportler

Das Gefühl in einem Rennwagen zu sitzen wird durch das luxuriöse Interieur unterstützt. Feinstes Leder und Teile aus Echtcarbon lassen keine Wünsche offen.

Der vierte Stern gebührt dem SLS

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    Sollte der Verkehr es einmal nicht für die Spitzengeschwindigkeit von 317 km/h zulassen, können Fahrer und Beifahrer im Stau mit dem System „AMG Performance Media“ im Internet die E-Mails checken.

    Geht es über kurvige Passstraßen hat man die Möglichkeit sich die aus dem Motorsport bekannten Quer- und Längsbeschleunigungen, die Beschleunigungszeit oder auch das Drehmoment in Echtzeit anschauen. Auch der Verbrauch lässt sich selbstverständlich anzeigen. 13,2 Liter auf 100 Kilometer gibt der Hersteller an. Doch man schleicht selten mit 90 km/h über die Autobahn, so dass es auch schnell mal fünf Liter mehr werden können. Sparsamer wird der ab 2013 in Serie gehende SLS AMG E-Cell. Er verbraucht als reines Elektroauto nur Strom.

    Einen Haken hat der neue SLS AMG Roadster jedoch – der Preis. 195 160 Euro muss man für den SLS mindestens berappen. Ein Auto, das der Otto Normalverbraucher nicht braucht – Spaß macht es trotzdem. Mit ein paar Extras aus der Sonderausstattung knackt der Roadster die 200 000 Euro ganz locker. Im Gegenzug wird man jedoch auch zum fotografierten Star auf der Straße. Nur hoffentlich auch von den richtigen Kameras.