Wolfsburg. In Sachen Kleinstwagen konnte VW bislang nicht mit erfolgreichen Modellen brillieren. Fox und Lupo brachten nicht, was man sich versprach. Nun starten die Wolfsburger den nächsten Angriff: Der VW-Up! ist Versuch Nummer drei am Kleinstwagen-Markt.
Nun hat VW final die Hüllen fallen lassen – nämlich die des mit Spannung erwarteten Winzlings "Up", der einer der Stars der IAA sein wird. Mit dem nur 3,54 Meter langen Nachfolger der glücklosen Modelle Fox und Lupo, schickt sich VW an, den Markt der Kleinstwagen aufzumischen.
Unter 10 000 Euro soll die Basisvariante kosten. Und das ist angesichts der hochwertigen Verarbeitung und der alles andere als billig wirkenden Innenausstattung eine gewaltige Kampfansage. Zumal man für sein Geld einen vollwertigen Viersitzer bekommt, in dem auch die Hinterbänkler verblüffend viel Raum vorfinden.
Im Laderaum mit doppeltem Boden haben 252 Liter Gepäck Platz, legt man die Rücksitze um, ergeben sich 951 Liter. Zum Marktstart im Dezember werden zwei 1,0-Liter Dreizylinder-Benziner mit 60 oder 75 PS zu haben sein.
Gut abgestimmter Antrieb
Letzterer geht bei gut fünf Litern Verbrauch kräftig zu Werke und legt ein hohes Maß an Laufkultur an den Tag. Gemeinhin sind Dreizylindermotoren als ungehobelt bekannt, doch der Up-Antrieb ist so exzellent abgestimmt, dass man sein Motorkonzept einzig am heiser-kehligen Klang wahrnimmt.
Das Fahrwerk erweist sich als gelungen, grobe Stöße werden gut gefiltert, trotzdem liegt das Auto satt auf der Straße und hält selbst bei Top-Speed von rund 170 km/h zuverlässig seine Spur. ESP ist in allen Varianten serienmäßig an Bord.
Und für nur 200 Euro Aufpreis gibt es einen Notbremsassistenten, der bis 30 km/h Auffahrunfälle verhindert. Ein weiteres Gimmick ist das Navigon-Navigationsgerät für unter 400 Euro, mit dem sich Fahrzeuginfos abrufen und Multimediafunktionen steuern lassen.
Wer fünf Türen haben möchte, muss sich bis zum Frühjahr gedulden. Noch 2012 kommt neben einem Automatikgetriebe eine Erdgas-Version, noch ein Jahr später debütiert die Elektrovariante.