Wolfsburg. . Mit dem kompakten Kleinwagen Up bringt VW ein Fahrzeug für den Stadtgebrauch auf den Markt. Der geringe Verbrauch, ein ruhiger Motor und ein Kaufpreis unter 10.000 Euro soll vor allem junge Menschen ansprechen.

Selten ist ein kleines Auto mit so großer Spannung erwartet worden wie der Volkswagen Up. Selten sind aber auch die Erwartungen an VWs Lifestyle-Mini größer gewesen. Kein Wunder, schließlich hat Volkswagen bereits 2007 mit der gleichnamigen Konzeptstudie gezeigt, wie man sich in Wolfsburg einen zeitgemäßen und schicken Kleinstwagen vorstellt: modern, aber nicht modisch, vernünftig, aber nicht verspielt, qualitativ hochwertig und äußerst sparsam. Doch bis zur Serie war es ein beschwerlicher Weg.

So planten die Entwickler anfangs, den Up mit einem Motor im Heck zu bauen. Doch schnell zeigte sich, dass dieses Konzept auf ein viel zu teures Abenteuer hinauslaufen würde. Zu wenig Gleichteile, keine Kompatibilität mit anderen Baureihen und eine schlechtere Raumausnutzung zwangen VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg zur Umkehr. Jetzt steht der Up ganz konventionell auf seinen Rädern, mit Frontmotor und Frontantrieb. Und er wird zweifellos in wenigen Tagen zu den Stars auf der IAA (15. bis 25. September) gehören. Auch deshalb, weil der nur 3,54 Meter kurze Dreitürer im Design nahezu 1:1 der Konzeptstudie entspricht eine Ausnahme in der Autobranche.

Kein Kleinwagen-Gefühl

Komplett neu gestaltet hat VW den Antrieb. Zwar sind Dreizylinder mit 1,0 Liter Hubraum in dieser Fahrzeugklasse weit verbreitet, doch keinem der Konkurrenten ist es bisher gelungen, einen solchen Motor so laufruhig abzustimmen wie jener im Up. Nur mit leicht knurrigem, aber sympathischem Unterton geht der Leichtmetallmotor, es gibt ihn mit 50 kW/68 PS und 55 kW/75 PS, zu Werke. Der City-Flitzer überrascht zudem mit einer spielend leichten Fünfgangschaltung, hohem Abrollkomfort, wenig Windgeräuschen und einer sehr gut abgestimmten Federung.

Neuheiten auf der IAA

Einblick ins gläserne Auto: Subaru macht es vor. Foto: Denise Ohms
Einblick ins gläserne Auto: Subaru macht es vor. Foto: Denise Ohms
Futuristisch: Der neue Renault Captur. Foto: Denise Ohms
Futuristisch: Der neue Renault Captur. Foto: Denise Ohms
Ganz in weiß - der neue VW up! Foto: Denise Ohms
Ganz in weiß - der neue VW up! Foto: Denise Ohms
Auch Mazda präsentiert sich in hellen Tönen. Foto: Denise Ohms
Auch Mazda präsentiert sich in hellen Tönen. Foto: Denise Ohms
Der Ford Evos sorgt für Furore. Foto: Denise Ohms
Der Ford Evos sorgt für Furore. Foto: Denise Ohms
Die Ingolstädter zeigen auf der IAA was sie haben. Foto: Denise Ohms
Die Ingolstädter zeigen auf der IAA was sie haben. Foto: Denise Ohms
Der Audi Urban Concept. Foto: Denise Ohms
Der Audi Urban Concept. Foto: Denise Ohms
Laszive Schönheiten zieren den Lancia-Stand. Foto: Denise Ohms
Laszive Schönheiten zieren den Lancia-Stand. Foto: Denise Ohms
Ein Buggy von VW. Foto: Denise Ohms
Ein Buggy von VW. Foto: Denise Ohms
Stark und schön - das macht Mercedes vor. Foto: Denise Ohms
Stark und schön - das macht Mercedes vor. Foto: Denise Ohms
Strom - der Antrieb von morgen. Foto: Denise Ohms
Strom - der Antrieb von morgen. Foto: Denise Ohms
VW mag es auf der IAA weiß und hell. Foto: Denise Ohms
VW mag es auf der IAA weiß und hell. Foto: Denise Ohms
Sauber sollen natürlich auch die Modelle von Citroën sein. Foto: Denise Ohms
Sauber sollen natürlich auch die Modelle von Citroën sein. Foto: Denise Ohms
Wie niedlich: Auch für Mädels ist auf der IAA etwas dabei. Foto: Denise Ohms
Wie niedlich: Auch für Mädels ist auf der IAA etwas dabei. Foto: Denise Ohms
Woow. Alfa zeigt PS - und lange Beine. Foto: Denise Ohms
Woow. Alfa zeigt PS - und lange Beine. Foto: Denise Ohms
Mit dem Q3 erweitert Audi seine Q-Familie und stellt Q5 und Q7 einen kleinen Bruder zur Seite.
Foto: Audi
Mit dem Q3 erweitert Audi seine Q-Familie und stellt Q5 und Q7 einen kleinen Bruder zur Seite. Foto: Audi © Abdruck fuer Pressezwecke
Der neue Honda Civic lässt auf der IAA erstmals vor Publikum seine Hüllen fallen.
Foto: Honda
Der neue Honda Civic lässt auf der IAA erstmals vor Publikum seine Hüllen fallen. Foto: Honda © Abdruck fuer Pressezwecke
Der neue BMW 1er will in die sportlichen Fußstapfen seines Vorgängers treten - das demonstriert schon die Karosserie. 
Foto: BMW
Der neue BMW 1er will in die sportlichen Fußstapfen seines Vorgängers treten - das demonstriert schon die Karosserie. Foto: BMW © Abdruck fuer Pressezwecke
Der Kia Rio ist vor allem eins: günstig.
Foto: Kia
Der Kia Rio ist vor allem eins: günstig. Foto: Kia © Abdruck fuer Pressezwecke
Der Mazda CX-5 wird die Blicke wegen seiner auffälligen Karosserie und Frontgestaltung auf sich ziehen.
Foto: Mazda
Der Mazda CX-5 wird die Blicke wegen seiner auffälligen Karosserie und Frontgestaltung auf sich ziehen. Foto: Mazda © Abdruck fuer Pressezwecke
Die neue M-Klasse von Mercedes ist flacher als ihr Vorgänger.
Foto: Daimler
Die neue M-Klasse von Mercedes ist flacher als ihr Vorgänger. Foto: Daimler © Abdruck fuer Pressezwecke
Der Mercedes SLS Roadster ist die offene Antwort auf den bekannten Flügeltürer - und zwar ohne die Flügel.
Foto: Daimler
Der Mercedes SLS Roadster ist die offene Antwort auf den bekannten Flügeltürer - und zwar ohne die Flügel. Foto: Daimler © Abdruck fuer Pressezwecke
Das Mini Coupé ist der erste Zweisitzer der BMW-Tochter.
Foto: Mini
Das Mini Coupé ist der erste Zweisitzer der BMW-Tochter. Foto: Mini © Abdruck fuer Pressezwecke
Der Opel Astra GTC setzt voll und ganz auf sportliche Optik.
Foto: Opel
Der Opel Astra GTC setzt voll und ganz auf sportliche Optik. Foto: Opel © Abdruck fuer Pressezwecke
Der neue Opel Zafira Tourer hat sich die auffälligen Scheinwerfer in Bumerangform vom Ampera abgeguckt.
Foto: Opel
Der neue Opel Zafira Tourer hat sich die auffälligen Scheinwerfer in Bumerangform vom Ampera abgeguckt. Foto: Opel © Abdruck fuer Pressezwecke
Der Peugeot 508 RXH hat einen modernen Hybridantrieb mit Diesel-Elektro-Kombination unter der Haube.
Foto: Peugeot
Der Peugeot 508 RXH hat einen modernen Hybridantrieb mit Diesel-Elektro-Kombination unter der Haube. Foto: Peugeot © Abdruck fuer Pressezwecke
Zu den Stars der diesjährigen IAA zählt zweifelsohne der neue Porsche 911.
Foto: Porsche
Zu den Stars der diesjährigen IAA zählt zweifelsohne der neue Porsche 911. Foto: Porsche © Abdruck fuer Pressezwecke
Der neue Toyota Yaris ist eine der spannendsten Neuheiten im Kleinwagenbereich.
Foto: Toyota
Der neue Toyota Yaris ist eine der spannendsten Neuheiten im Kleinwagenbereich. Foto: Toyota © Abdruck fuer Pressezwecke
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Nie kommt das Gefühl auf, in einem Kleinstwagen zu sitzen, geschweige denn, in einem billigen. Wieder einmal zeigen die Wolfsburger, dass es auch anders geht. Keine Spur von Hartplastik und Lieblosigkeit, stattdessen ein nobles Ambiente, ein klar gezeichnetes und sehr funktionales Cockpit und eine zumindest in den höheren Versionen lackierte Armaturentafel.

Viel Platz

Mit einem Verbrauch von 4,2 und 4,3 Litern unterschreiten die beiden Dreizylinder laut VW die CO2-Marke von 100 g/km und zählen damit zu den sparsamsten Benzinern überhaupt. Auf einen TDI-Diesel eigentlich die Domäne des Wolfsburger Konzerns verzichtete man aus Kostengründen. Zudem haben Selbstzünder in dieser Klasse eine nur sehr geringe Bestellquote. Stattdessen wird es den Up ab nächsten Sommer auch in einer Erdgasvariante mit 50 kW/68 PS geben, die mit Blue Motion-Technik auf einen CO2-Ausstoß von nur 79 g/km kommt. Ab 2013 surrt VWs Kleinster sogar elektrisch durch die City.

Trotz seiner kompakten Außenmaße bietet der Up innen enorm viel Platz. Vier Erwachsene können bequem sitzen. Hinter der Rückbank bleiben 251 Liter Kofferraum. Liegen die geteilten Lehnen flach, sind es sogar 951 Liter. Viel mehr haben Vertreter der Polo-Klasse auch nicht zu bieten; erst recht nicht beim Thema Multimedia. VW hat zusammen mit Navigon einen einsteckbaren Bildschirm entwickelt, mit dem man per Touchscreen Navigation, Telefon und die Musikanlage steuern kann. Das Portable Infotainment Device (PID) soll rund 400 Euro Aufpreis kosten und kann über spezielle Apps mit einer Vielzahl von Zusatzfunktionen aufgerüstet werden.

Unter 10.000 Euro

Auch in Sachen Sicherheit will VW weiterhin Maßstäbe setzen. Optional gibt es einmalig in diesem Segment daher eine City-Notbremsfunktion, die per Lasersensorik eine drohende Kollision erkennt und bis Tempo 30 eine Vollbremsung auslöst und so Auffahrunfälle verhindern kann.

Einen exakten Preis für VWs neuen Sympathieträger nennt man in Wolfsburg noch nicht. Es soll jedoch, so die offizielle Aussage, bei unter 10.000 Euro losgehen. Damit gilt der in Bratislava gebaute Volkswagen ganz klar als Eroberungsmodell, das neue, vor allem junge Kunden an die Marke binden soll. Welch große Rolle der jüngste Spross im Konzern spielt, lässt sich auch an der aufwändigen Markteinführungskampagne ablesen, die VW plant. Man will europaweit und zeitgleich nicht weniger als bei 100 Fernsehsendern und in noch mehr Zeitungen und Zeitschriften Werbespots schalten und damit über 95 Prozent der potenziellen Up-Kunden erreichen. (mid)