Berlin. . Mehr Unfälle, aber weniger Verkehrstote: Einerseits war das vergangene Jahr das unfallreichste seit elf Jahren. Andererseits nahm die Zahl der Verkehrstoten stark ab. Allerdings kamen mehr Kinder im Straßenverkehr ums Leben.

Auf Deutschlands Straßen hat es im vergangenen Jahr trotz eines Anstiegs der Unfallzahlen so wenig Verkehrstote wie noch nie seit 60 Jahren gegeben. Im Jahr 2010 starben im Straßenverkehr 3648 Menschen und damit zwölf Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin mitteilte. Im bisher schwärzesten Jahr der Unfallstatistik 1970 kamen noch 21.332 Menschen ums Leben.

Das vergangene Jahr war zugleich das das unfallreichste Jahr seit elf Jahren. Die Polizei erfasste bundesweit rund 2,4 Millionen Unfälle und damit 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Trotz aller Bemühungen um mehr Sicherheit im Straßenverkehr werde aber immer noch durchschnittlich alle zwei Stunden ein Mensch im Straßenverkehr getötet, erklärte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler. Alle eineinhalb Minuten werde zudem ein Mensch verletzt.

Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen am stärksten gefährdet

Erstmals nach fünf Jahren kamen im Jahr 2010 wieder mehr Kinder im Straßenverkehr ums Leben. Die Zahl der getöteten Kinder unter 15 Jahren stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 104 an. In fast allen anderen Altersgruppen ging die Zahl der Unfalltoten zurück.

Die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist im Straßenverkehr noch immer am stärksten gefährdet. Gemessen an der Einwohnerzahl ist das Risiko in dieser Altersgruppe mit 102 Verkehrstoten je einer Million Einwohner mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Altersgruppen mit 45 Toten je einer Million Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der getöteten 18- bis 24-Jährigen allerdings um 13 Prozent auf 690. Damit gab es im zehnten Jahr in Folge einen Rückgang bei den Verkehrstoten in dieser Altersgruppe. (afp)