Essen. Alternative Treibstoffe sind ja zur Zeit in aller Munde. Und ganz weit vorn: der Gasantrieb. Wenn jetzt noch ein äußerst günstiges und vor allem benzinbetriebenes Fahrzeug zum Umbau bereitsteht, kann das Sparen ja losgehen.
So sieht es auch beim aktuelle Hyundaimodell der Reihe Tucson aus. Nach einem kleinen chirurgischen Eingriff im Heck des Fahrzeugs für 3500 Euro ist aus dem knapp 20 000 Euro-Koreaner ein kleines Sparmobil geworden. Denn mit derzeit 70 Cent pro Liter zaubert der Fahrer nicht nur jede Menge Gas in seinen platzsparend in der Reserveradmulde verborgenen Tank (58 Liter), sondern auch ein Lächeln ins Gesicht und ins Portmonee. Die Rechnung scheint also aufzugehen. Wenn da nicht diese kleinen Dinge wären, die bei einem solch interessanten Preis nicht anders zu erwarten sind. Die Innenausstattung ist ziemlich plastikgeprägt und auf den ersten kalten Kilometern ist aus dem Heck ein nerviges Piepen zu hören. Letzteres ist durch die kaum vorhandene Dämmung zwischen der Gasanlage und dem Innenraum bedingt.
Knallharte Dämpfung
Platz ist jedoch genug vorhanden und die Sitzposition ist angenehm hoch. Aber hier lauert auch schon der nächste Kompromiss: Kleines Geld gleich wenig Fahrkomfort. Wer auf regelmäßige Rückenbehandlungen verzichten möchte, sollte Straßeneinbauten entweder im Stehen überfahren oder am besten gleich ganz meiden – die Dämpfung ist knallhart. Und dank des hohen Schwerpunktes und eines nicht gerade sicherheitsvermittelnden Fahrverhaltens in flott gefahrenen Kurven sollte vor diesen mehr abgebremst werde, als normalerweise notwendig.
Ausreichende Fahrleistungen
Es ist aber nicht alles schlecht... Die angebotene Motorenpalette umfasst zwei Benziner mit 141 und 175 PS, sowie einen Dieselmotor mit 150 PS. Der 141 PS-Benziner und die 150 PS-Dieselvariante können jeweils mit Front- oder Allradantrieb bestellt werden. Die Topmotorisierung gibt es nur als Allrad. Im Verbrauch liegt der 2,7 V6 natürlich vorn. Zehn Liter auf hundert Kilometern sind für seine Fahrleistungen einfach zu viel. Zumal er bezüglich der Höchstgeschwindigkeit (180 km/h) und dem Sprint von Null auf hundert (10,5 s) genau die selbe Leistung zeigt wie sein 34 PS schwächerer, frontgetriebener und gleichzeitig 10 000 günstigerer Bruder. Wobei fairer Weise erwähnt werden muss, dass allein 4000 Euro als Aufpreis für den Allradantrieb abzuziehen sind.
Der Diesel begnügt sich indes mit 7 Litern und weist dabei nahezu identische Werte in puncto Topspeed und Beschleunigung auf (178/11,1). Die Preise beginnen hier bei 25 290 Euro für den Fronttriebler. Allrad gibt's für 3100 Euro extra.