Bielefeld. .

Er war dann doch zu gnädig: Richter Helmut Körner hatte massenweise Temposünder freigesprochen. Nun setzte das Amtsgericht Herford der Justizposse ein Ende. Körner darf ab sofort keine Verkehrsdelikte mehr verhandeln.

Die massenhaften Freisprüche von Temposündern am Amtsgericht Herford haben zunächst ein Ende. Amtsrichter Helmut Knöner, der durch seine raserfreundlichen Urteile weithin Schlagzeilen gemacht hatte, ist ausgebremst worden, berichtet das Bielefelder „Westfalenblatt“.

Danach habe Amtsgerichtsdirektor Bernd Kahre einem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Ablehnung Knöners wegen Befangenheit stattgegeben. Die Ablehung eines Richters muss bei jedem Verfahren neu beantragt werden, und genau das hatte die Staatsanwaltschaft vor. „Daraufhin habe ich alle Termine im Dezember abgesagt“, sagte Knöner der Zeitung. Seiner Meinung nach fehle die rechtliche Voraussetzung, um Autofahrer an Blitzer-Anlagen zu fotografieren.

Befangenheit vermutet

Dem Richter ist offenbar ein Auftritt bei RTL-“Stern TV“ am 11. November zum Verhängnis geworden, schreibt das Blatt. In der Sendung habe er erklärt, bis Ende des Monats auf etwa 70 Freisprüche zu kommen. Der Amtsgerichtsdirektor kam zu dem Schluss, dies sei eine Ankündigung gewesen, Raser weiterhin generell freizusprechen. Deshalb sei die Befürchtung der Staatsanwaltschaft berechtigt, der Richter sei befangen. (dapd)