Brüssel. Deutschlands Autobauer haben noch eine Menge Arbeit vor sich, wenn sie in gut fünf Jahren die EU-Vorgaben für den CO-2-Ausstoß erfüllen wollen. Ihre Flotten produzieren deutlich mehr Schadstoffe als andere europäische Hersteller. Daimler schneidet besonders schlecht ab.

Heimische Autobauer sind noch weit von EU-Schadstoff-Zielen entfernt. Denn nach wie vor liegen ihre Neuwagen deutlich von den 130 Gramm CO-2 per Kilometer entfernt, die von 2015 an als Grenzwert gelten. Eine Studie des Europäischen Verbands für Verkehr und Umwelt, zu dem unter anderem WWF, die Umwelthilfe und der Verkehrsclub Deutschland gehören, kommt zum Ergebnis, dass kein Hersteller in Europa im Vorjahr mit seiner Fahrzeugflotte so weit vom Ziel entfernt gewesen ist wie Daimler.

Daimler hinkt besonders hinterher

Denn für Daimlers Autoflotte weist die Analyse 2008 einen Schadstoffwert von 175 Gramm pro Kilometer aus. Das bedeutet unter Einkalkulierung des Gewichts der Autos, dass der Ausstoß noch um 23 Prozent gesenkt werden muss. Auch Volkswagen liegt mit 159 Gramm noch über dem EU-Schnitt. Allein BMW (154) hat dank einer beachtlichen Reduzierung der Schadstoffe im Vorjahr einen Mittelplatz erreicht.

Der Verband der Automobilindustrie wehrt sich gegen den Vorwurf der Umweltverbände, die heimischen Autobauer hinkten hinterher. Die Studie der Umweltschützer sei unseriös und vergleiche Äpfel mit Birnen, wenn sie einfach Deutschland und Italien nebeneinander stelle, ohne zu berücksichtigen, dass im Süden wesentlich mehr Kleinwagen gefahren werden. Der Blick auf den deutschen Markt zeige, dass die heimischen Hersteller in den meisten Segmenten eine bessere Umweltbilanz vorweisen könnten als die importierten Marken, hält die Autolobby gegen.