Berlin. Mit neuen Plakaten auf deutschen Autobahnen haben das Bundesverkehrsministerium und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) eine weitere Schockkampagne gestartet. "Runter vom Gas" heißt die Aktion. Sie fordert Autofahrer zu mehr Rücksicht auf.
Die Plakate sollen alle Autofahrer animieren, auf ihre Geschwindigkeit zu achten und gegenseitig mehr Rücksicht zu nehmen. Der aus dem Amt scheidende Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erklärt die Kampagne so: "Die Motive sollen aufrütteln und zum Nachdenken über das eigene Fahrverhalten im Straßenverkehr anregen."
Laut Statistik kämen täglich noch immer durchschnittlich zwölf Menschen auf den deutschen Straßen ums Leben. "Das ist nicht hinnehmbar. Für die Angehörigen und Hinterbliebenen ist das damit verbundene Leid unerträglich", heißt es aus dem Verkehrsministerium in Berlin.
Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr gesunken
Bewusst werde bei den Motiven auf den Plakaten an die Emotionalität der vorherigen Exponate in Form von Todesanzeigen und Unfallwracks angeknüpft. Symbolisch für das Leid Tausender von Opfern und das ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen stünden die auf den Plakaten dargestellten Personen. "Kinder, die ihre Eltern verloren haben, Lebenspartner und Familien, die durch einen Unfall getrennt wurden und Menschen, die um ihre Freunde und Bekannten trauern", erläutert das Bundesverkehrsministerium.
Im ersten Halbjahr 2009 ging die Zahl der Unfalltoten in Deutschland zwar um elf Prozent auf rund 2000 zurück, trotzdem starben zwei von fünf Verkehrstoten aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit. Darauf weisen die Initiatoren der Aktion ausdrücklich hin. Ausgerufen wurden die Schockkampagne "Runter vom Gas!" im März 2008 durch das Bundesverkehrsminsterium und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Anzeigen sowie Fernseh-, Kino- und Radiospots unterstützen das Vorhaben.