Der Dachverband der Automobilindustrie hat wichtige Umweltthemen entweder kleingeredet oder verschlafen. Das kann teuer werden.

Der gerne lautsprecherisch agitierende VCD hat es längst geschafft: Seine Umweltliste schafft es alljährlich in die Schlagzeilen und bestimmt das Medienklima im Autoland. Rüber kommt: Die deutschen Hersteller haben den Hybridantrieb verschlafen und können keine wirklich umweltfreundlichen Autos bauen. Und der erste Teil davon stimmt auch.

Dass die vom Anti-Autoclub empfohlenen Kleinwagen und Nischenfahrzeuge aus dem Ausland allesamt keine richtigen Renner im Verkauf sind, ist ein Trost für die deutsche Automobilindustrie. Aber kein großer. Sie und ihr Verband, der VDA, haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten so viel an Glaubwürdigkeit verspielt, wie der VCD seit seiner ersten Umweltliste dazugewonnen hat.

Bei der Einführung des Dreiwege-Katalysators und des Dieselrußfilters schlüpfte der VDA grundsätzlich in die Unkenrolle und sah Arbeitsplätze gefährdet. Bewahrheitet haben sich die Befürchtungen jedoch nie. Wahr geworden ist, dass die deutsche Autoindustrie an Kompetenz in Sachen Spritspar- und Umwelttechnik verloren hat. Das kann auch noch teuer werden.