Gelsenkirchen. Kevin-Prince Boateng befindet sich in einer Formkrise. Sollte Schalke-Trainer Jens Keller den Mittelfeldspieler deshalb im Topspiel gegen den FC Bayern auf die Bank setzen? Andreas Ernst von DerWesten meint: Schalke fehlen die Alternativen und kann deshalb nicht auf Boatengs Erfahrung verzichten.

Kevin-Prince Boateng darf nicht jetzt aus der Schalker Startelf fliegen. Das wäre vor dem Topspiel gegen den FC Bayern eine populistische und unkluge Entscheidung.

Dass Schalke den Start in den Sand gesetzt hat, ist nicht allein Boatengs Schuld. Auch andere Spieler sind nicht in Form. Kaan Ayhan? Marco Höger? Joel Matip? Roman Neustädter? Joel Matip? Klaas-Jan Huntelaar? Viele Spieler wackeln – und Trainer Jens Keller kann nicht halbe Startelf austauschen. Setzt Keller Boateng auf die Bank, würde er ihn zum Sündenbock machen.

Zudem fehlen die Alternativen. Leon Goretzka zum Beispiel ist immer noch verletzt. Marco Höger, Jan Kirchhoff und Dennis Aogo, alles potenzielle Boateng-Vertreter, fehlt nach langen Verletzungen immer noch die Pflichtspiel-Praxis. Solange selbst der ewig formschwankende Roman Neustädter auf der „Sechs“ unumstritten ist, kann Keller nicht auf die Erfahrung des Führungsspielers Boateng verzichten.

Die fehlende Fitness muss gerade in diesem Spiel nicht unbedingt ein Nachteil sein. Denn auch der Großteil der Bayern-Startelf kann nach der WM noch nicht bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit sein.

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