Gelsenkirchen. Kevin-Prince Boateng befindet sich in einer Formkrise. Sollte Schalke-Trainer Jens Keller den Mittelfeldspieler deshalb im Topspiel gegen den FC Bayern auf die Bank setzen? Heiko Buschmann von RevierSport meint: Mit seinen großen Gesten nimmt Boateng einem anderen Spieler den Platz weg.
Im Fußball gilt das Leistungsprinzip, gerade in der Bundesliga. Wenn es nicht eine Entscheidung geradezu politischen Ausmaßes wäre, dann hätte Kevin-Prince Boateng schon in der letzten Saison ein paar Mal auf der Bank gesessen. Nur weil er ein Star ist, der vor einem Jahr in sportlicher Not für zehn Millionen Euro als erklärter Anführer der Mannschaft geholt wurde und auf der Bank wahrscheinlich Stunk machen würde, kann das nicht bedeuten, dass bei ihm die üblichen Kriterien nicht greifen.
Im Gegenteil, Boateng nimmt mit seinem großen Namen und seinen großen Gesten einem anderen Spieler, der für die Mannschaft wertvoller wäre, einen Platz weg. So lange Jan Kirchhoff und Dennis Aogo nicht bei 100 Prozent sind, wird Trainer Jens Keller das Fass nicht aufmachen. Spätestens aber, wenn die beiden „Sechser“ Konkurrenten auf Augenhöhe sind, muss er handeln. Im Topspiel gegen die Bayern hat „der Leader“ so noch die Gelegenheit zu zeigen, dass die Gerüchte um seinen körperlichen Zustand nur solche sind. Hoffentlich nutzt er die!
Lesen Sie hier auch das Contra: "Boateng muss spielen - Schalke fehlen die Alternativen"