Essen. Weil BVB-Trainer Jürgen Klopp nach dem 0:3 in Madrid die Fragen des Moderators Jochen Breyer nervten, reagierte er mit patzigen Antworten. Darf er das? Ralf Birkhan sagt: Jürgen Klopp fehlt die wahre Größe, auch nach Niederlagen als charmanter Plauderer die Menschen für sich zu gewinnen.
Ja klar darf Jürgen Klopp das. Man darf ja auch der Schwiegermutter sagen, dass sie mal wieder eine furchtbare Bluse trägt. Man darf auch im Steakhaus die Pommes mit den Fingern essen oder im T-Shirt auf eine Beerdigung gehen.
Man macht es aber nicht.
Der Fußball lebt von Emotionen und damit auch von witzigen, hitzigen oder überraschenden Wortgefechten nach großen Spielen. Nur: Die Wortgefechte von Jürgen Klopp sind nicht mehr überraschend. Sie sind nach Niederlagen missmutig. Und sie sind nach der Winterpause zum Regelfall geworden und gewinnen langsam aber sicher einen Nervfaktor.
Dabei hat Jürgen Klopp recht, wenn er sich im Tagesgeschäft über „doofe“ Fragen ärgert. Davon gibt es wahrlich genug.
Doch nach Siegen reagiert der Dortmunder Trainer weniger allergisch auf diese Art von Fragen. Vielmehr kommt dann sein Talent zur Geltung, als charmanter Plauderer auf öffentlicher Bühne die Menschen für sich zu gewinnen. Diese wunderbare Gabe auch in der Niederlage anwenden zu können, würde eins bedeuten: wahre Größe.
Lesen Sie hier auch das Pro zu Jürgen Klopps Reaktion auf die Breyer-Frage